Liveticker zur Wahl in Sachsen-Anhalt: CDU deutlich vorne

Bekam die CDU Stimmen von Bür­ge­r*in­nen als Zeichen gegen die AfD? Die Wahl in Sachsen-Anhalt kommentiert im Liveticker.

Können erstmal zufrieden sein: Reiner Haseloff und seine Ehefrau Gabriele Haseloff Foto: Robert Michael

21.30 Uhr: Der Abend war lang genug, unsere gutgelaunten Kommentatorinnen Doris Akrap und Tanja Tricarico haben diese Wahlparty schon verlassen. Das sollte auch für den Nachrichtenchef Johannes Drosdowski und Ticker-Betreuerin Linda Gerner das Zeichen sein, hier nun aufzuhören. Schön, dass Sie dabei waren. Auf taz.de lesen Sie neben den Wahlergebnissen in Grafiken jetzt einen Wahl-Kommentar von Stefan Reinecke, einen genauen Blick auf die CDU wirft Sabine am Orde und eine Reportage vom Wahlabend aus Magdeburg von unserer Ost-Korrespondentin Sarah Ulrich.

Am 06. Juni 2021 hat Sachsen-Anhalt einen neuen Landtag gewählt. Die CDU wurde mit deutlichem Abstand zur AfD stärkste Kraft.

▶ Alle Grafiken

21.25 Uhr: Ein letztes bisschen Zahlen für diesen Abend: Laut Hochrechnungen des ZDF von 21.05 Uhr kommt die CDU auf 36,5 Prozent der Stimmen. Die AfD auf 22,7, die Linke auf 5,7 und die SPD auf 6,5. Die FDP kommt über die 5-Prozent-Hürde und die Grünen auf 5,6 Prozent. Der absolute Gewinner ist also die CDU, die ihre Werte von der letzten Wahl um 6,7 Prozentpunkte verbessern konnte. Richtig stark verloren haben hingegen die Linke (5,7 Prozentpunkte) und die SPD (2,6 Prozentpunkte), die nun nur noch einstellig ist. Ebenso hat die AfD verloren (1,6 Prozentpunkte), was nur im ersten Moment freuen kann, bis maus realisiert: Die sind trotzdem zweitstärkste Kraft.

21.20 Uhr: Wie sieht es aus für die Basis? Zum Glück nicht so gut. Laut dem Statistischen Landesamt (Stand 21.07 Uhr) hat sie in vielen Wahlkreisen 0 Prozent bei den Erststimmen erreicht. Im Norden allerdings ist ein sehr dünner Basis-Teppich erkennbar. Dort erhielt die Partei der verschwörungsideologischen „Querdenken“-Bewegung und -geldmaschine Werte von knapp über 1 bis 2,4 Prozent (Salzwedel). Bei den Zweitstimmen konnte die Basis in jedem Wahlkreis etwas einsammeln, aber auch hier: Spitzenwert in Salzwedel bei 2,6 Prozent.

Tanja Tricarico sagt: „Nicht Barby, aber Magdeburg. Große Feierei auf der Wahlparty mit Haseloff. Aber merke: Einmal CDU wählen rettet noch lange nicht die Demokratie. Und schon gar nicht in Sachsen-Anhalt. Nunja, der Wahlkrimi in Sachsen-Anhalt ist zu Ende. Thank you Mr Hasselhoff ääh Haseloff. Mehr ist an diesem Abend nicht mehr zu sagen. Kenia, Jamaica oder Schwarz-rote Farbspiele? Dazu lesen Sie mehr an einem anderen Tag an dieser Stelle. Für jetzt vielen Dank an alle Leser:innen. Und vergessen Sie nicht: Bleiben Sie stabil.“

Doris Akrap sagt: „Es hat sich leider niemand aus Barby oder Queerfurt gemeldet: Schade. Vielleicht ein anderes Mal. Leider hat sich auch der Ministerpräsident Markus Söder nicht zu Wort gemeldet. Tja, nun, es war trotz allem ein außerordentlich erlebnisortientierter Wahlabend. Danke dafür, Sachsen-Anhaltinović. Tschüss Lesende, kommt gut durch den Sommer.“

21.05 Uhr: Wie sieht es eigentlich in den Wahlkreisen aus? Vor allem schwarz. Die Daten des Statistischen Landesamts Sachsen-Anhalt (Stand 20.56 Uhr) zufolge hat die CDU in fast allen Kreisen gewonnen. Nur in Weißenfels und Zeitz liegt die AfD bei den Erststimmen vorne. Dort fährt sie 30,5 Prozent ein. Die CDU kommt in Zeitz nur auf 26,2 Prozent. Das stärkste Ergebnis in Sachen Erststimmen hat die AfD mit 32 Prozent in Straßfurt – und wird dennoch von der CDU mit 33,3 Prozent geschlagen. Die schlechtesten Ergebnisse für die Rechtspopulisten gibt es übrigens in den Großstädten Halle und Magdeburg. Tiefschwarz ist die Erstimmen-Karte in Wittenberg: 54,3 Prozent für die CDU. In Halberstadt bekam die Linke mit 21 Prozent ihr bestes Erststimmen-Ergebnis, in Weißenfels die SPD (21,8 Prozent). Wo die AfD schlecht abschneidet, zeigen die Grünen ihre Stärke: in Halle und Magdeburg. Für die FDP gibt es noch immer weiße Flecken auf der Karte: 0 Punkte aus Wittenberg, Jessen und Merseburg.

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21.03 Uhr: Aus dem taz-talk: Annett Gröschner, Schriftstellerin und Journalistin: „Ich habe mich fast ein bisschen selbst gehasst, als ich mich gefreut habe, dass die CDU ein so gutes Ergebnis bekommen hat. Ich glaube auch, dass viele hier taktisch gewählt haben. Was ich erschreckend finde, ist das Abschneiden der Linkspartei und der SPD. Die Frage ist, wie man da zivilgesellschaftlich agiert, da ist die CDU nicht immer eine Hilfe, wenn sie lieber mit der AfD was machen würden als mit der Linken zu einer antirassistischen Zusammenkunft zu kommen. Viele Kultureinrichtungen in Sachsen-Anhalt sind geschlossen worden, erhalten nicht viel Geld. Ich habe wahnsinnige Hochachtung vor denjenigen, die Kultur dort unter diesen Umständen machen. Die Frage ist nun, ob es noch weitere Kürzungen geben wird. Das ist zu befürchten. Mit der CDU wird sich im Kulturbereich nicht viel ändern.“

21.00 Uhr: Führende CDU-Politiker*innen sehen die Position von Kanzlerkandidat Armin Laschet nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt gestärkt. Der Sieg der Landes-CDU sei auch „eine eindrucksvolle Bestätigung für unseren Kanzlerkandidaten Armin Laschet“, sagte der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz am Sonntagabend. Die Position Laschets in der CDU sieht Merz nun als gefestigt an. (afp)

20.52 Uhr: Da will sich einer nicht entscheiden: Der alte neue Ministerpräsident Reiner Haseloff hat in der ARD-Tagesschau angekündigt, „ergebnisoffen und fair“ zu sondieren. Dabei werde sich die Landes-CDU „nicht durch bundespolitische Vorgaben instrumentalisieren lassen“, sondern „es geht um Sachsen-Anhalt“, stellte er weiter klar. Die Rechts­po­pu­lis­t*in­nen schließt er allerdings aus: „Für mich war immer klar, dass es mit der AfD nichts gibt.“ Diese klare Linie habe dazu beigetragen, dass viele Menschen zur Wahl gegangen seien. (mit afp)

Doris Akrap sagt: „Wollen Sie noch was über Sachsen-Anhalt wissen? Ich fände zum Beispiel gut, wenn mal jemand aus Barby hier reinschalten würde und erzählen könnte, was da so los ist in Barby. Warum findet heute keine Anne-Will-Sendung in Barby statt? Gibt es in Barby Leute, die Haseloff gewählt haben, weil sie Markus Söder gut finden? Hat Barby ein Mitglied in der Grünen Partei? Will Barby aus der EU aus- und in die Mittelmeerunion einsteigen? Was würde Barby machen, wenn es Anschluss an G5 hätte? Könnte Barby verhindern, dass Sachsen weiter Sachsen heißen darf? Liest man in Barby die Bücher von Karl Barby Marx? Ist der Barbyaner ein Bier- oder ein Gintonictrinker und wie viele Trampolins hat er in seinen Vorgärten?“

20.44 Uhr: Aus dem taz-talk: Ulrich Schulte, Leiter des taz-Parlamentsbüros: „Die AfD in Sachsen-Anhalt ist eine der radikalsten in Deutschland. Sie sind gegen Klimaschutz, gegen Flüchtlinge, Björn Höcke ist dort ein Held… außerdem wurde eine starke Anti-Corona-Politik betrieben. Es ist erschreckend, dass 23% diese Partei wählen. Für die Linkspartei ist das heutige Ergebnis ziemlich dramatisch. Es geht bei der Linkspartei jetzt ums politische Überleben bei der Bundestagswahl. Für die SPD ist das eine totale Katastrophe. Selbst die SPD-Spitzenfrau ist unbekannt bei ihren eigenen Leuten. Im Bund sehe ich aus SPD-Sicht die Gefahr, dass sie unwichtig werden, in einem Duell von Grünen gegen CDU.“

20.35 Uhr: Aus dem taz-talk: Jan Feddersen: „Viele haben Haseloff gewählt um das Allerschlimmste zu verhindern. Wieso schneidet plötzlich jemand wie Haseloff so gut ab?“ Tanja Tricarico: „Die Alternativen waren nicht wirklich da. Haseloff hat ein klares, eindeutiges Angebot gemacht und ist das geringere Übel.“

20.30 Uhr: Mal wieder neue Zahlen: Das ZDF hat um 20.00 Uhr Hochrechnungen veröffentlicht, in denen die CDU weiterhin mit viel Abstand vor der AfD führt. 36 Prozent der Stimmen soll sie bekommen haben. Ein Plus von über 6 Prozentpunkten gegenüber der Wahl 2016. Die AfD hingegen hat mehr als einen Prozentpunkt verloren und kommt nur auf 22,9 Prozent. Was ein Unterschied zu den besorgniserregenden Umfragen von Ende Mai ist, in denen die AfD sogar ein Mal vor der CDU lag. Große Verliererinnen: alles links der Mitte. Die Linke kommt nur auf 10,7 Prozent und hat damit mehr als 5 Prozentpunkte weniger als bei der letzten Landtagswahl in Sachsen-Anhalt. Die SPD wird einstellig. 8,2 Prozent, ein niederschmetterndes Ergebnis. Die FDP schafft es nun doch wieder über die 5-Prozent-Hürde (6,8 Prozent) und die Grünen kommen auf 5,9 Prozent.

20.20 Uhr: Liest das hier noch irgendwer oder schauen jetzt alle schon Tatort?

20.16 Uhr: Aus dem taz-talk: David Begrich, Miteinander e.V., Arbeitsstelle Rechtsextremismus in Sachsen-Anhalt: „Ich bin erstaunt, wie viele Menschen erleichtert sind über etwas mehr als 22% der AfD. Das ist aus meiner Sicht ein Zeichen dafür, wie stark sich die gesellschaftspolitische Wahrnehmung der Rechten im Osten verändert hat. Man darf nicht vergessen, dass die Partei in Sachsen-Anhalt die Radikalisierung der AfD auch bundesweit maßgeblich vorangetrieben hat. Die Landesverbände der AfD im Osten sind sozusagen der politisch-ideologische Nukleus des rechtsextremen Flügels.“

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Tanja Tricarico sagt: Verdribbeln Sie gerade einen guten Start? Top-Frage in der Berliner Runde in der ARD an Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt. Und dann wieder rumlaviert über Benzinpreise und Klimaschutzziele, stattdessen Ablenkungsmanöver mit Baerbocks Lebenslauf. Aber keine Sorge: Weder die CDU, noch die CSU, noch die Linke haben echte Alternativen. Wir brauchen echten Klimaschutz. Aber wie soll das gehen, wenn Leute doch ihr Auto brauchen? Well, bis in diesem Land die Klimakrise an erster Stelle steht, braucht es mehr als eine Bundestagswahl am 26. September.

20.05 Uhr: Durchaus ein paar müde Augen hier im taz-Sonntagsdienst – aber das Team unserer Seite 1 bleibt gewohnt lockig-flockig:

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20.00 Uhr: Aus dem taz-talk: Michael Bartsch, Journalist: „Der Effekt von Kopf-an-Kopf-Umfragen, wie im Fall von AfD und CDU, wird sichtbar, wenn es zu Protestwählern kommt. Wenn man die AfD verhindern will, wird taktisches Wahlverhalten betrieben: Es wird die stärkste Konkurrenz auf Kosten der kleinen Parteien gewählt.“

Doris Akrap findet: „Das hässlichste Wort des Tages heißt Instrumentenmix. (Gehört von Lars Klingbeil bei der Berliner Runde in der ARD, der währenddessen von BILD LIVE als „SPD-Generalsekretär Paul Zimiak“ angekündigt wurde, der ebenfalls in der Berliner Runde sitzt). Mach Mezzo Mix, Mann. Übrigens: Am allerüberraschendsten am Wahlsieg der CDU („sensationell“) in Sachsinien-Anhaltinien ist, dass Markus Söder vor der Tagesschau noch nichts gesagt hat.“

19.55 Uhr: SPD-Spitzenkandidatin Katja Pähle macht deutlich, dass sie zu Gesprächen mit Haseloff über eine weitere Regierungsbeteiligung der Sozialdemokraten bereit sei, wenn der Ministerpräsident dazu einlade. „Für Gespräche unter Demokraten stehen wir zur Verfügung“, sagte sie am Wahlabend. (mit dpa)

19.52 Uhr: Aus dem taz-talk: Steffi Lemke, MdB, Bündnis 90/Die Grünen zum Thema Verkehrswende: „Unser Schwerpunktthema war Klimaschutz und der Kampf gegen Rechtsexremismus und nicht die Mobilität. Dass die Klimakatastrophe sich nicht nur an der Arktis abspielt, ist auch hier angekommen. Die Mobilität ist und bleibt sicherlich ein schwieriges Thema in naher Zukunft. Wir müssen Angebote für den ländlichen Raum haben und das wird Individualverkehr sein, der muss bezahlbar sein.

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19.50 Uhr: Die SPD hat eine Erklärung für ihre großen Verluste gefunden: den Wettstreit zwischen AfD und CDU. „Ich glaube, wir sind schlicht und ergreifend in einen Windschatten gekommen“, sagte der Bundesvorsitzende Norbert Walter-Borjans. In dieser Lage hätten viele Menschen mit Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) „das bekannte Gesicht gewählt“. Die anderen Parteien hätten dagegen „extreme Probleme“ gehabt. Fragt sich aber, warum die SPD keine bekannten Gesichter hat. Co-Parteichefin Saskia Esken sieht auch einen Negativeffekt für die SPD durch die Coronapandemie. Diese habe sozialdemokratische Themen wie etwa die Sicherheit der Renten überlagert. Landesparteichefin Juliane Kleemann räumte aber auch ein, dass die So­zi­al­de­mo­kra­t*in­nen mit einem Vertrauensverlust zu kämpfen hätten. „Vertrauen verliert man schnell, aber das zurückzugewinnen ist harte Arbeit“, sagte sie. (taz/dpa)

19.45 Uhr: Aus dem taz-talk: Dr. Karamba Diaby, MdB, SPD: „In dieser Krise hat sich gezeigt, die Menschen wollen Stabilität. Das gilt auch für die anderen Bundesländer. Ich bin fest entschlossen, das Rennen ist offen für den Bundestag. Es ist leider so, dass wir feststellen, dass meistens auch Argumente bei einigen Bürgerinnen und Bürgern nicht mehr helfen. Was wir an sachlicher Arbeit leisten, hat bei vielen keine richtige Aufmerksamkeit gefunden.“

Doris Akrap fragt: „Auch eine wichtige Frage dieses Tages ist die Frage nach der Umfrage. Was sagen wohl die Umfragten dazu, dass die Umfrager offenbar übergefragt sind? Fragen über Fragen an einem Abend, an dem es eigentlich kaum Fragen gibt. Und die Sachsen-Anhalts von Barby bis Querfurt interessiert doch sowieso nur eine Frage: Wird Sachsen-Anhalt am Donnerstag noch in den Weltnachrichten sein?“

Tanja Tricarico sagt: „Bricht die Herrenrunde in der Berliner Runde in der ARD:­Kat­rin Göring-Eckardt. Sie verteidigt das Ergebnis der Grünen in Sachsen-Anhalt. Immerhin ist Göring-Eckardt aus dem Osten. Aber, wenn die Spitzenkandidatin der Grünen im Bindestrich-Land, Cornelia Lüddemann, nicht mal der Kanzlerkandidatin Baerbock auf Anhieb bekannt ist, versendet sich jedes Trommeln für Klimaschutz und Artenvielfalt. Immerhin die Brandmauer nach rechts steht.“

19.39 Uhr: Der Zentralrat der Juden in Deutschland reagiert erleichtert auf das Wahlergebnis von Sachsen-Anhalt. „Es ist ein Sieg der Demokratie“, sagte Zentralratspräsident Josef Schuster. „Die Landesregierung kann definitiv ohne die AfD gebildet werden.“ Dennoch sollte niemand das Ergebnis der AfD auf die leichte Schulter nehmen. „Mehr als jeder fünfte Wähler hat für die in meinen Augen rechtsextreme Partei gestimmt“, sagte Schuster. Die Landespolitik müsse in den nächsten fünf Jahren alles daran setzen, die AfD-Wähler für die demokratischen Werte zurückzugewinnen und zivilgesellschaftliche Initiativen zu stärken, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren. „Ziel muss es bleiben, die AfD wieder aus den Parlamenten zu verbannen“, sagte Schuster. (rtr)

19.35 Uhr: Aus dem taz-talk: Sabine am Orde, taz Inlandskorrespondentin: „Die Union freut sich über den Abstand zur AfD. Ein Teil der Ostdeutschen ist für die Demokratie verloren, da er rechts bis rechtsextrem ist. Die AfD hat mittlerweile eine Stammwählerschaft, denen ist es dann auch egal, ob die AfD als rechtsextremer Verdachtsfall von dem Verfassungschutz beobachtet wird. Im Westen ist die Hemmschwelle und Abgrenzung zum Rechtsextremismus noch mehr vorhanden, was sich auch an den Stimmverlusten der AfD in den jeweilgen Bundesländern zeigt.“

19.30 Uhr: Reiner Haseloff (CDU) über Koalitionsoptionen: „Dann wird wirklich in aller Sachlichkeit nur danach geschaut, was ist für das Land gut. Ich denke, wir sind nicht gut beraten, uns irgendwie instrumentalisieren zu lassen, von Bundesthemen oder einer Bundestagswahl, was könnte dort konstellationsmäßig günstig für den oder den sein. Es geht um Sachsen-Anhalt, und deshalb werden wir in Ruhe miteinander sprechen.“ (dpa)

Doris Akrap fragt schon wieder: Allerallerwichtigste Frage des heutigen Abends (nachdem die Frage mit dem Anhalten in Sachsen geklärt ist): War das jetzt ein Sieg gegen Rechts? Oder einer gegen Rechtsaußen? Oder gegen Rechtsextrem? Oder gegen Nazis? Oder doch einfach ein Sieg für Markus Söder?“

19.20 Uhr: Aus dem taz-talk: Simone Schmollack: Ich habe mich noch nie so über ein Ergebnis der CDU gefreut. Wie denkst du darüber? Sarah Ulrich, taz Landeskorrespondentin Ost: Die CDU ist hier in Sachsen-Anhalt eher rechts-konservativ und hat auch einige Übereinstimmungen mit der AfD. Ich glaube, viele haben die CDU auch strategisch gewählt. Ich glaube, dass es die Linkspartei nicht schafft, auch außerhalb Ostdeutschlands, eine wirkliche Alternative zu bieten. Sie schafft es nicht, aktuelle Krisen aufzufangen.

19.15 Uhr: Jetzt darf auch noch der Friedrich Merz etwas sagen. Das Wahlergebnis in Sachsen-Anhalt sieht er als „Bestätigung für Laschet“ und gute Ausgangslage für die Bundestagswahl. Als hätten die Menschen in Sachsen-Anhalt den Bundestag gewählt und nicht den Landtag. (mit afp)

Tanja Tricarico sagt: „Dem widerspricht die Aktivistin entschieden. Denn alles ist nun möglich. Kenia, Jamaika, das Deutschland-Farbspiel. Die Frage ist und bleibt: Will die CDU die Grünen loswerden? Und warum hat die SPD eigentlich geweint? Hätte doch schlimmer kommen können. Ein Schmankerl im sächsisch-anhaltinischen Hinterland sind die Bürgerreporter:innen. Beim Feierabendbier betrauern sie das maue Abschneiden der Grünen. Auch nicht anders als in Bayern.“

Doris Akrap sagt: „Jetzt verlangt der Ticker nach längeren Analysen. Es muss auch mal gesagt sein, dass ab jetzt eigentlich sowieso alles nur noch Wiederholung ist. Es sei denn, der Söder-Markus spricht noch. Ansonsten ist meine Lieblingsanalyse die, dass die Bedeutung von Twitter für Politisches gar nicht niedrig genug angesetzt werden kann. Nachzulesen hier: https://twitter.com/miguelrausa/status/1401572064243429378“

19.10 Uhr: Und hier die neuesten Prognosen: Laut dem ZDF liegt die CDU nun bei 35,5 Prozent und gewinnt ordentlich im Vergleich zu ihren Werten bei der letzten Wahl 2016 (29,8 Prozent). Die AfD verliert über einen Prozentpunkt und kommt „nur“ auf 23,1 Prozent. Die Linke hingegen stürzt um mehr als 5 Prozentpunkte ab und kommt nur noch auf 10,9 Prozent. Auch die SPD verliert: 8,1 Prozent – eine Katastrophe für die Sozialdemokrat*innen. Die FDP kann sich freuen. Sie schafft es wieder über die 5-Prozent-Hürde und kommt auf 6,7 Prozent. Damit liegen sie sogar vor den Grünen, die nur 6 Prozent einfahren können.

19.00 Uhr: Analysen gefällig? Jetzt geht es auch los mit dem taz-talk zur Wahl in Sachsen-Anhalt. Mit dabei sind Karamba Diaby, Steffi Lemke, Annett Gröschner und David Begrich. Außerdem gibt es noch hochkarätigere Gäste wie Spitzenreporterin Sarah Ulrich:

Tanja Tricarico sagt: „Die Medien sind schuld und die Kirchen. AfD-Rhetorik goes mental. ‚Kein Mensch weiß, was eine stärkere Abgrenzung nach Rechts ist. Wir haben eine klare Politik‘, sagt Alexander Gauland. Aber Tausende Menschen in Sachsen-Anhalt sehen das anders.“

Doris Akrap fragt: „Mal ganz sachsen-anhaltistisch gefragt: Die Sachsen-Anhalter*ix haben ja nun gemacht, was von ihnen nicht erwartet wurde – kriegen sie dafür jetzt von Söder ne Sputnik-Lieferung? Oder zwei?“

18.45 Uhr: Damit könnte er recht haben: In der ARD sagte der amtierende Ministerpräsident Haseloff, dass das Ergebnis seiner Partei eine „klare Botschaft nach außen sei“ – und meinte damit die rechtspopulistische Partei. Er sei den Bür­ge­r*in­nen (Anm. der Redaktion: Wir haben das mal eben ganz eigenmächtig für den Mann gegendert) dankbar, dass sie eine „Abgrenzung nach rechts“ vorgenommen hätten. Eine Koalition zu bilden sei „nicht so einfach“, so Haseloff. Dabei ist doch schon klar, wer infrage kommt: „alle demokratischen Parteien“. Ganz rechts dürfte damit weiterhin ausscheiden. (mit dpa)

Tanja Tricarico sagt: „Was man so im TV sieht: Haseloff im Glück, Lindner hebt ab. Baerbock in Demut. Und Bartsch: pandemiebedingte Niederlage. Merz: Die CDU kann noch Wahlen gewinnen.“

Doris Akrap sagt: „Blühende Landschaften in Sachsen-Anhalt. Nur mangelt es an etwas Grünem…äh, naja, und an etwas Linkem mangelt es schon auch 😇“

18.40 Uhr: Die Linke hat nach Ansicht von Bundestagsfraktionschef Dietmar Bartsch in Sachsen-Anhalt auch Stimmen eingebüßt, weil Wäh­le­r*in­nen mit einer Stimme für die CDU die AfD als stärkste Kraft verhindern wollten. „Es gibt ja sehr viele Wähler, die von der Linken eher zur CDU gegangen sind, weil sie gesagt haben, dann will ich doch lieber die CDU als stärkste Partei“, sagte Bartsch im ZDF. Die Linken hatten bei der Landtagswahl nach ersten Prognosen 11 Prozent geholt, nach 16,6 Prozent bei der letzten Wahl 2016. (dpa)

Da wusste er noch nichts von seinem Glück: Reiner Haseloff bei der Stimmabgabe Foto: Jan Woitas

Doris Akrap sagt:Antwort an alle, die jetzt besonders mutig rhetorisch fragen, ob es schon ein Erfolg ist, wenn die AfD nicht stärkste Dingens wird: Ja.“

Tanja Tricarico sagt: „Die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt war die letzte vor der Bundestagswahl. Das vorläufige Ergebnis der CDU wird zwischen Impfzentrum und Dinomuseum verkündet. Maskendeals, PKW-Maut, Testzentrum-Desaster, Bildungskatastrophe. Geschenkt. Und hätte schlimmer kommen können.“

18.15 Uhr: Starke Werte in der 18-Uhr-Prognose des ZDF für die CDU. 35 Prozent soll sie laut den Öffentlich Rechtlichen bekommen. Die ARD sieht die Christ­de­mo­kra­t*in­nen sogar bei 36 Prozent. Generalsekretär Paul Ziemiak führt das auf die Person von Ministerpräsident Reiner Haseloff zurück und auf die Geschlossenheit mit einem „Profil der Mitte“. Bei keiner Landtagswahl habe die CDU so zugelegt seit der NRW-Landtagswahl 2017, fügt der CDU-Politiker im ZDF hinzu. (mit reuters)

Doris Akrap sagt:Nein, nein, Tanja. Die allerwichtigste Frage wird sein: Was wäre gewesen, wenn Armin Laschet dem Söder-Markus verboten hätte, auf die Party zu kommen?“

Tanja Tricarico sagt: „Nein, die einzige Frage ist: Kommt Pamela mit auf die Wahlparty? Und wird David Ehrenbürger von Maaagggdeburg?“

Doris Akrap sagt: „Die einzige Frage, die jetzt noch offen ist: Spricht Söder vor Haselhoff? #vorpreschen シ“

18.05 Uhr: Die erste Prognose ist raus: Laut der ARD kommt die CDU auf 36 Prozent, die AfD auf 22,5. Die Linke rutscht stark ab und liegt nur noch bei 11 Prozent. Auch mit Verlusten dabei: die SPD. Die So­zi­al­de­mo­kra­t*in­nen kommen nur auf 8,5 Prozent. Die Grünen übertreffen ihr Ergebnis von 2016 und bekommen 6,5 Prozent der Stimmen. Die FDP schafft es diesmal mit 6,5 Prozent wohl tatsächlich wieder über die 5-Prozent-Hürde. Die Freien Wähler allerdings nicht – sie bekommen laut Prognosen 3 Prozent.

Doris Akrap sagt: „Noch 3 Minuten bis Buffalo. oder auf sachsenanhaltistisch: Noch 2 Minuten bis Barby“ (Stadt in Sachsen-Anhalt, 152,75 km2, 83232 Einwohner)

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Tanja Tricarico sagt: „Heute ist ein guter Tag um Rechtsextremisten die rote Karte zu zeigen – nicht wahr @Reiner Hasselh…ähhhh Haseloff?“

17.55 Uhr: Jetzt gibt es bald Zahlen!

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Doris Akrap sagt: „Jerichow (Stadt in Sachsen-Anhalt*_x, 270 km², 6773 Einwohner) hat drei Autokennzeichen: JL, BRG, GNT. Hör das, Jerichow: „Jericho aber war verschlossen und verwahrt vor den Israeliten, sodass niemand heraus- oder hineinkommen konnte. Da sprach der HERR zu Josua: Sieh, ich habe Jericho samt seinem König und seinen Kriegsleuten in deine Hand gegeben. Lass alle Kriegsmänner einmal rings um die Stadt herumgehen, und tu so sechs Tage lang. Und lass sieben Priester sieben Posaunen tragen vor der Lade her, und am siebenten Tage zieht siebenmal um die Stadt und lass die Priester die Posaunen blasen. Und wenn man das Horn bläst und ihr den Schall der Posaune hört, so soll das ganze Volk ein großes Kriegsgeschrei erheben. Dann wird die Stadtmauer einfallen, und das Volk soll hinaufsteigen, ein jeder, wo er gerade steht.“ (Jos 6, 1-5)“

Tanja Tricarico sagt:Wo liegt das Glück in Sachsen-Anhalt? Auf jeden Fall muss es eine Menge davon geben. Im Glücksatlas 2020 belegte erstmals ein ostdeutsches Bundesland einen Platz vor einer westdeutschen Region. Und wer war's? Sachsen-Anhalt, wer sonst. Das Land der Frühaufsteher landet auf Platz 6, gleich hinter Bayern. Und noch vor Niedersachsen, Bremen, Berlin und Brandenburg. Leute, vor Brandenburg!“

Doris Akrap sagt: „Genau. Die größte Frage heute Abend wird auch nicht lauten: AfD diesdas. Die größte Frage wird lauten: Wie halten es die Anhalter und Anhalterinnen mit Sachsen?“

Tanja Tricarico sagt: Sachsen-Anhaltisch, Sachsen-Anhalter:innen, Sachsen-Anhaltiner:innen oder doch gleich Sachsen-Anhaltinis? Wer blickt da noch durch? Spätestens heute Abend die gesamte Republik. Denn dieses Land kämpft um seinen Ruf als unterschätztes Mauerblümchen. Stay strong!“

Doris Akrap sagt: „Wäre Söder Spitzenkandidat der CDU geworden, er hätte jedem Sachsen-Anhalter*in, der sein Kreuz heute an der richtigen Stelle macht, einen Spritzer Biontech oder einen Impfstoff seiner Wahl angeboten.“

So wählt man im Harz: In der kleinen Gemeinde Treseburg gibt es 66 Stimmberechtigte Foto: Matthias Bein

17.24 Uhr: Wen wollen die Menschen in Sachsen-Anhalt eigentlich als Ministerpräsident? Laut der Direktwahlfrage der Forschungsgruppe Wahlen vom 3. Juni: Reiner Haseloff (CDU). Der bekam 68 Prozent, während sein AfD-Konkurrent Oliver Kirchner nur 9 Prozent Zustimmung erhielt.

Allerdings sieht es bei den Stimmanteilen nach einem viel engeren Rennen aus. Laut einer Insa-Umfrage vom 4. Juni wollten 27 Prozent der Befragten die CDU wählen und 26 Prozent die AfD. Haseloff als Ministerpräsidenten könnten die Sachsen-Anhaltiner*innen aber trotzdem bekommen – weil keine Partei mit der AfD koalieren will.

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Doris Akrap sagt: „Kenia, Zimbabwe, Jamaica – tsssss. Gibts darüber eigentlich schon Kolonialismus-Debatten? Im Land der Durchfahrt jedenfalls gibt es doch auch schöne Orte: Wettin-Löbejun (Nachbargemeinde von Brachwitz, Döblitz, Domnitz, Gimritz…), Gardelegen (sachsen-anhaltinisch für Gartenliege), Zerbst (da ist nie Herbst), Querfurt (LGBTQ*_x-Variante von Erfurt). Mal schauen, ob die auch schön wählen.“

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Tanja Tricarico sagt: „Sorry, liebe Leser:innen. Aber der muss sein: Ibiza und Malle kenne alle/Aber wer kennt das Land/Zwischen Magdeburg und Halle./Madonna und Marilyn Manson/Kennt jeder auf der Welt/Aber wer kennt das Land/Zwischen Stendal, Burg und Bitterfeld./Die Erde der Börde/Ist fruchtbar und fast schwarz./Kartoffeln bis zum Hals. /Das ist, sag ich nicht./b Sag ich nicht. – Na, wer hat diesen wunderbaren Text verfasst?“

Tanja Tricarico sagt: „Einen wunderbaren Nachmittag auch von mir. Während draußen der Klimawandel die Temperaturen treibt, blicken wir nach Magdeburg, nach Halle, Bitterfeld und Dessau. Wer regiert künftig das Land? Kenia, Jamaika, Simbabwe? Raus aus der Leere – mit diesem Motto bewarb sich Magdeburg im vergangenen Jahr als Kulturhauptstadt Europas. Geklappt hat es nicht, also mit der Kulturhauptstadt. Von Leere aber keine Spur. Die Republik blickt kämpferisch in das Bindestrich-Land. Solidarische Grüße nach Sachsen-Anhalt.

16.50 Uhr: Die vorläufige Wahlbeteiligung lag um 16.00 Uhr bei 41,0 Prozent. Vor fünf Jahren bei 47,1 Prozent. Das gibt das Statistische Landesamt bekannt. Das sind zwar einige Menschen mehr als um 14 Uhr (27,1 Prozent), aber da geht doch sicher noch mehr! (mit reuters)

16.40 Uhr: Wer kandidiert denn da überhaupt? Sie haben keine Ahnung von Sachsen-Anhalt und/oder den Spitzenkandidat*innen? Kein Problem. Wir haben da mal was vorbereitet:

16.30 Uhr: Bei einem spannenden Tagesevent steht das Ergebnis schon fest, diese Glückwünsche können also schon raus: Die Frauen vom FC Bayern holen erneut die Meisterinnenschaft und entthronen mit dem vierten Titel die erfolgreichen Wölfinnen. Das souveräne 4:0 gegen Eintracht Frankfurt machte die Titel-Party für die Bayerinnen heute perfekt. Herzlichen!

16.20 Uhr: Nur ein klein bisschen Wahlbeteiligung: Bis 14 Uhr sind nur 27,1 Prozent der 1,78 Millionen Wahlberechtigten in Sachsen-Anhalt zur Wahl gegangen. Das hat die Landeswahlleitung mitgeteilt. Allerdings sei auch mit einem erhöhten Briefwahlanteil zu rechnen. Bei der Landtagswahl am 13. März 2016 lag die Wahlbeteiligung den Angaben zufolge um 14.00 Uhr bei 35,4 Prozent – bei geringerem Briefwahlanteil. Am Ende des Tages lag die Wahlbeteiligung bei 61,1 Prozent. Da die AfD bei 2021 dazu aufgerufen hat, sich nicht per Briefwahl zu beteiligen, und Briefwahlstimmen recht spät ausgezählt werden, ist davon auszugehen, dass die Rechts­po­pu­lis­t*in­nen in den ersten Hochrechnungen höhere Werte erzielen als im Endergebnis. (mit dpa)

Doris Akrap sagt: „Guten Nachmittag, meine Damen und Herren, Herr Haselhoff, liebe Sachsen-Anhaltiner, diesdas. Noch ist es nicht so weit, aber bevor wieder alle anderen hinterher das geiche sagen, möchte ich gerne vorpreschen. Meine Meinung zu dem ganzen Hustle um Haselhoff, Haselnuss und die anderen Hascherln: Mit Söder wäre das nicht passiert. Aber mei, jetzt sind es halt nur noch 2 Stunden. Machts was draus. Wir lesen uns später wieder.“

16.00 Uhr: Das Land der Frühaufsteher wählt – und wir sind dabei. Ab jetzt geht's los mit dem Liveticker zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, lieber Leserinnen und Leser.

Wer bleibt? Was kommt? Welche Farbenspiele sind zu erwarten? Diese Wahl ist der letzte Stimmungstest vor der Bundestagswahl. Die Republik schaut auf Sachsen-Anhalt und wir kommentieren von der Seitenlinie. Hier im Liveticker, mit unseren Kommentatorinnen Doris Akrap und Tanja Tricarico.

Knapp 400 Jour­na­lis­t:in­nen von nah und fern widmen sich heute dem Bindestrich-Land. An alle da draußen: Es heißt Mackdeburg, nicht Maahhgdeburg. David Hasselhoff hat nichts, aber auch rein gar nichts mit Reiner Haseloff zu tun – zumindest unseren Recherchen zufolge. Und wir schreiben über Sachsen-Anhalt, nicht Sachsen. Wenn schon, denn schon. Dieser Mini-Leitfaden musste sein.

Seit 8 Uhr sind die Wahllokale geöffnet. Welche Partei kann am meisten Stimmen für sich gewinnen? Foto: Klaus-Dietmar Gabbert

Überregionale Aufmerksamkeit scheint den Menschen in Sachsen-Anhalt wohl bisher schnuppe zu sein. Obwohl sich alles nach Wahlkrimi anfühlt. Bis zum frühen Nachmittag schafften es gerade mal 27,1 Prozent der Wahlberechtigten in die Wahllokale. Na gut, Corona gibt's ja auch noch. Und die ein:e oder an­de­r:e Wäh­le­r:in wird wohl einen Brief an ihre Landeswahlleitung verschickt haben. Genau das dürfte auch bei den ersten Prognosen gegen 18 Uhr zu einem verzerrten Bild führen.

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