Hackerangriff auf den KKK: Shabbat Shalom, Nazis!

Ein antifaschistisches, jüdisches Kollektiv hat zwei Gruppen des Ku Klux Klans gehackt. Und dann die Mitgliederdaten veröffentlicht.

Ein Mitglied des des Ku Klux Klans in Texas im Jahr 2000 mit Konföderierten Flagge, weißer Kapuze und Sonnenbrille

Ein Mitglied des des Ku Klux Klans in Texas im Juni 2000 Foto: Adrees A. Latif/reuters

Wer Ende Januar die Homepage der „Patriotic Brigade Knights of the Ku Klux Klan“ besuchen wollte, dem schallte zunächst ein herzliches „!!!Shabbat Shalom!!!“ und „Good Night White Pride;)“ in Bannerform entgegen.

Verantwortlich ist ein jüdisch-israelisches, antifaschistisches Kollektiv, das sich Hayalim Almonim (hebräisch für „Anonyme Soldaten“) nennt. Die Hackergruppe hat nicht nur die Website der Neonazi-Gruppe aus Texas gekapert, sondern auch Namen, Fotos, Adressen und andere persönliche Informationen der Mitglieder veröffentlicht.

Wir würden Ihnen hier gerne einen externen Inhalt zeigen. Sie entscheiden, ob sie dieses Element auch sehen wollen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die Klan-Website ist mittlerweile nicht mehr zugänglich, stattdessen führt ihr Link direkt auf die Homepage der „Jewish Antifa“, auf der die Gruppe ihre Recherche im Detail offenlegt.

Die Personendaten zum Host der KKK-Website und möglichen Anführer der „Patriotic Brigade“ etwa serviert die Gruppe gleich mit Link zu seinem Eintrag im Register für Sexualstraftäter: Er wurde wegen der Vergewaltigung einer 14-Jährigen verurteilt.

Die Korrespondenz der „Patriotic Brigade“ brachte Hayalim Almonim wohl auf die Spur einer weiteren, besonders großen Klan-Organisation in Texas: der „Church of the Ku Klux Klan“. Auch dessen Anführer wurde angeblich identifiziert und lokalisiert, allerdings mit eindeutigem Hinweis, dem Waffenfan nicht zu Nahe zu kommen und einem Aufruf an das FBI, aktiv zu werden.

Auf der Hacker-Seite finden sich zwischen Screenshots von Chatnachrichten und E-Mail-Listen auch immer wieder Spendenaufrufe und Solidaritätsbekundungen, etwa mit der Black Lives Matter-Bewegung und generell mit „allen Unterdrückten“.

Zur ihrer Motivation sagte die Hackergruppe der Jerusalem Post: „Neo-Nazis und andere weiße Rassistengruppen glauben, dass Juden ein allsehendes Auge haben. Unser Wunsch ist es, ihre Fantasien zur Realität zu machen und ihre Verschwörungstheorien als Form der psychologischen Kriegsführung zu nutzen“.

Es ist nicht das erste Mal, dass der KKK zum Ziel von Hackern wird. 2015 hatte „Anonymous“ die Daten mehrerer hundert Mitglieder veröffentlicht.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.