Nach Brand in griechischem Lager: Geflüchtete in Hannover gelandet

Rund 100 Geflüchtete sind in Hannover gelandet. Die Schutzbedürftigen waren zuvor auf der Insel Lesbos und sollen nun in Deutschland verteilt werden.

Menschen verlassen über eine Treppe ein Flugzeug.

Wenige dürfen kommen: Im Bild der erste Flug mit Kindern aus Moria am 30. September in Hannover Foto: Julian Stratenschulte/dpa

HANNOVER dpa | In Hannover ist ein Flug mit 101 Geflüchteten von den griechischen Inseln gelandet. Es handele sich um 61 Kinder und 40 Erwachsene, die in Griechenland bereits als schutzbedürftig anerkannt wurden, teilte das Bundesinnenministerium am Freitag mit.

Die Geflüchteten werden den Angaben zufolge im Grenzdurchgangslager Friedland aufgenommen und dann auf sieben Bundesländer verteilt: Baden-Württemberg, Bremen, Hessen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland. In Niedersachsen bleiben nach Angaben des dortigen Innenministeriums drei Familien palästinensischer Herkunft mit insgesamt 17 Personen.

Deutschland hatte nach dem Brand des Lagers Moria auf der griechischen Insel Lesbos Anfang September die Aufnahme von 1.553 bereits anerkannten Geflüchteten zugesagt. Bei den 26 Familien, die am Freitag gelandet sind, handelt es sich um die ersten aus dieser Gruppe. Sie waren allerdings in anderen Lagern als Moria untergebracht.

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius begrüßte die Aufnahme der Flüchtlinge. „Die Bedingungen auf den griechischen Inseln sind nach wie vor prekär, die kältere Jahreszeit erschwert das Leben dort zusätzlich“, sagte der SPD-Politiker. Gleichzeitig rügte er die Zurückhaltung anderer EU-Staaten als „beschämend“.

Unzumutbare Zustände in griechischen Lagern

Auch der Repräsentant des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) in Deutschland, Frank Remus, mahnte eine gesamteuropäische Lösung an. Für die jetzt in Hannover gelandeten Menschen bedeute die Ankunft in Deutschland die Chance auf eine neue Lebensperspektive.

„Nachdem sie vor Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen im Heimatland geflohen sind und unzumutbare Lebensbedingungen in Griechenland hinter sich gelassen haben, können sie nun zur Ruhe kommen und hoffentlich ihre Traumata überwinden“, sagte Remus der Deutschen Presse-Agentur.

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