Covid-19-Pandemie in Indien: Über 100.000 Corona-Tote
Innerhalb von 45 Tagen hat sich die Zahl der Toten in Indien verdoppelt. Insgesamt erkrankten in dem Land bisher 6,4 Millionen Menschen an Covid-19.
NEU DELHI ap | Indien hat die Marke von 100.000 Toten nach einer Coronavirus-Infektion überschritten. Mit dem Geschehen am Samstag verzeichnet das Land nun fast zehn Prozent aller weltweiten Corona-Todesopfer, mehr Todesfälle haben lediglich die USA und Brasilien zu beklagen.
Das indische Gesundheitsministerium meldete außerdem 79.476 Neuinfektionen. Im Land bestätigt worden sind mehr als 6,4 Millionen Fälle. Indien hat 1,4 Milliarden EinwohnerInnen.
Der September war Indiens bislang verheerendster Monat in der Corona-Krise. Täglich wurden mehr Neuinfektionen und Todesfälle verzeichnet als in jedem anderen Land. Fast 41 Prozent der Gesamtfälle und 34 Prozent der Todesfälle in Indien wurden alleine im September registriert. Durchschnittlich starben fast 1.100 Inderinnen und Inder täglich nach einer Infektion.
Unzuverlässige Zahlen
Die offizielle Opferzahl halten Experten allerdings für zu niedrig. Sie verdeutliche nicht das wahre Ausmaß des Schadens, den das Virus angerichtet habe, sagt der Virologe T. Jacob John. Besonders zu Beginn der Krise sind vielen Todesfällen offenbar andere Ursachen zugeordnet worden, etwa, weil es wenig Testmöglichkeiten gab. Zudem galt Indiens Verzeichnis für Sterblichkeitsdaten bereits vor der Pandemie als schlecht.
Indien meldete am 12. März seinen ersten Corona-Toten. In den kommenden fünf Monaten stieg die Zahl der Opfer auf 50.000. Seitdem hat sich die Zahl innerhalb von nur 45 Tagen verdoppelt.
Besonders hart wurde der südliche Bundesstaat Maharashtra getroffen, wo sich fast 1,3 Millionen Menschen mit dem Virus angesteckt haben und mehr als 37.000 nach einer Infektion gestorben sind. Im benachbarten Staat Karnataka steht die Zahl der Toten bei fast 9.000. Andere Staaten wie Delhi, Westbengalen, Uttar Pradesh und Andhra Pradesh haben jeweils mehr als 5.000 Opfer gemeldet.