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Krawalle und Kritik an Polizei

Auseinandersetzungen nach der Räumung der Liebig34 in Berlin

Aus Berlin Erik Peter

Nach der Räumung des autonomen Hausprojekts Liebig34 am Freitagvormittag in Berlin-Friedrichshain kam es im Zuge einer abendlichen Demonstration zu Krawallen. Bis zu 1.700 Teilnehmer*innen zogen unter dem Motto „Stadtpolitik – Wohnraum für alle“ durch Mitte. Dabei kam es zu zahlreichen Flaschen- und Steinwürfen. Im Umfeld wurden nach Polizeiangaben zwölf Fahrzeuge in Brand gesetzt sowie eine Vielzahl von Fahrzeugen und Schaufensterscheiben anliegender Geschäfte beschädigt. 34 Personen wurden in Gewahrsam genommen, 37 Strafermittlungsverfahren, unter anderem wegen Widerstands und Sachbeschädigung eingeleitet. Eine Person sitzt aufgrund von Flaschenwürfen wegen schweren Landfriedensbruchs und versuchter gefährlicher Körperverletzung in Untersuchungshaft.

Unterdessen steht auch die Polizei wegen eines Journalist*innenrundgangs durch das geräumte Haus in der Kritik. Der Landesgeschäftsführer der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union, Jörg Reichel, kritisierte gegenüber der taz, dass dabei Privaträume gezeigt und Persönlichkeitsrechte verletzt wurden. Reichel sprach von einer „Sensationsberichterstattung, die mit dem eigentlichen Thema der Zwangsräumung nichts zu tun hat“. Rechtsextreme und zum Teil auch das bürgerliche Milieu hätten die „dabei entstandenen Bilder zum Anlass genommen, ihre Verachtung über soziale Bewegungen und linke Protestkultur zu äußern“. Der Polizei warf er zudem vor, durch die Errichtung einer roten Zone um die Liebig34 und Übergriffe auf Journalist*innen die Pressearbeit massiv behindert zu haben.

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