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AfD-Mann leitet Ausschuss

Untersuchungsausschuss zum Wirecard-Finanzkandal startet

Der AfD-Abgeordnete Kay Gottschalk ist zum Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses zum Bilanzskandal um den ehemaligen DAX-Konzern Wirecard gewählt worden. Gottschalk war von Dezember 2017 bis Dezember 2019 stellvertretender Vorsitzender seiner Partei.

Der Untersuchungsausschuss traf sich am Donnerstag zu seiner konstituierenden Sitzung, bei der unter anderem eine Liste möglicher Zeug*innen diskutiert wurde. Eine ganze Reihe prominenter Bundespolitiker*innen bis hin zu Kanzlerin Angela Merkel (CDU) soll zum Skandal um den insolventen Münchner Zahlungsdienstleister befragt werden. Neben Merkel werden unter anderem Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD), Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vorgeladen, wie der finanzpolitische FDP-Sprecher Florian Toncar am Donnerstag vor der Sitzung in Berlin sagte.

Die neun Abgeordneten wollen in den kommenden Monaten unter anderem herausfinden, ob das deutsche Fintech-Unternehmen als aufstrebender Börsenstar von den Aufsichtsbehörden mit Samthandschuhen angefasst wurde. Der inzwischen insolvente Dax-Konzern hatte im Sommer Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt. Die Firma saß als Dienstleister für bargeldlose Zahlungen an Ladenkassen und im Internet an der Schnittstelle zwischen Händlern und Kreditkartenfirmen – in einem hart umkämpften Markt.

Nach bisherigem Stand der Ermittlungen machte Wirecard jahrelang Verluste. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Unternehmen seit 2015 Scheingewinne auswies. Mehr als 3 Milliarden Euro könnten verloren sein. Die Finanzaufsicht Bafin und eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft stehen in dem Fall in der Kritik. (dpa, afp)

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