: CFM: Warnstreik wird fortgesetzt
Ausgelagerte Beschäftigte fordern die Angleichung ihrer Löhne an die des Charité-Stammpersonals
Von Peter Nowak
„CFM – staatlich organisierte prekäre Beschäftigung“, steht auf einem großen Transparent. Knapp 300 Beschäftigte der Charité Facility Management (CFM) haben am Mittwochmittag auf einer Kundgebung vor dem Roten Rathaus für einen fairen Tarifvertrag demonstriert. Seit dem 19. August befinden sie sich im Warnstreik.
Das Ziel benennt der Streikleiter, Verdi-Gewerkschaftssekretär Marco Pavlik, als Kundgebungsredner unter großem Applaus: Es geht um die Angleichung der CFM-Gehälter an den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD), nach dem das Stammpersonal der Charité bezahlt wird. Das würde für 2.400 Beschäftigte der Charité-Tochterfirma CFM ein Plus von bis zu 700 Euro bedeuten. „Seit 2011 fordern wir gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit per Anwendung des TVöD für alle CFM-Beschäftigten“, so Pavlik. Die Auslagerung von Dienstleistungsaufgaben an die CFM müsse rückgängig gemacht werden, forderte er unter großem Applaus. Pavlik verweist auf den Koalitionsvertrag, der das fordert. Doch was tut der Senat, um das umzusetzen?
Diese Frage stellen sich an dem regnerischen Nachmittag viele KundgebungsteilnehmerInnen. Die Stimmung ist kämpferisch. Damit hat die harte Haltung des CFM-Managements das Gegenteil erreicht. Viele StreikteilnehmerInnen beklagen, dass in den letzten Tagen massiver Druck auf sie ausgeübt wurde, um sie vom Streiken abzuhalten. Im Gespräch mit der taz betont Pavlik, dass viele Beschäftigte Angst hätten, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, wenn sie sich am Ausstand beteiligten. So fehlten dieses Mal KollegInnen vom Reinigungspersonal und Beschäftigte aus der Virchow-Klinik, die sich bei einem früheren Warnstreik im Juli noch aktiv am Arbeitskampf beteiligt hatten.
„Danach hat die Geschäftsführung der CFM begonnen, am Betriebsrat vorbei Logistik-Tätigkeiten an Unternehmen wie GO Express & Logistics auszulagern. Die KollegInnen im Wirtschaftstransport des Virchow-Klinikums erfuhren zu Schichtbeginn, dass sie bestimmte Touren ab sofort nicht mehr machen“, erklärte der Verdi-Vertrauensmann bei der CFM, Sascha Kraft, gegenüber der taz.
Unter den KundgebungsteilnehmerInnen verstärkt dieser Druck die Kampfbereitschaft. „Angst war gestern! Heute heißt es kämpfen“, heißt es auf einen selbst gemalten Schild. „Ohne Arbeitskampf bewegt sich bei CFM nichts“, ruft ein Beschäftigter unter Applaus. Auf einer Streikversammlung im Anschluss an die Kundgebung wird beschlossen, den Warnstreik bis zum 31. August fortzusetzen. Am kommenden Dienstag mobilisieren die Beschäftigten zum Auftakt der nächsten Verhandlungsrunde nach Potsdam.
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