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Termin für Behindertenparlament steht

Am 18. Juni soll das Abgeordnetenhaus die Bühne sein für die Forderungen der Behindertenselbsthilfe

Es ist ein Anliegen, das der Aktivist Christian Specht seit Monaten vorantreibt. Jetzt hat es einen Termin: Das erste Berliner Behindertenparlament ­findet am 18. Juni von 11 bis 17 Uhr im Abgeordnetenhaus statt. Auf der Versammlung können Menschen mit Behinderungen ihre Forderungen für eine inklusive Gesellschaft an die ­Politik stellen und ihr Recht auf politische Teilhabe bekräftigen, teilte die Lebenshilfe am Donnerstag mit.

Ein breites Bündnis aus Verbänden der Behindertenselbsthilfe unterstütze die Initiative, hieß es in einer Pressemitteilung der Berliner Lebenshilfe. Zur Teilnahme eingeladen seien „Mitglieder in Vereinen, Initiativen, Einzel-Aktivist_Innen“, es könnten sich „Menschen mit jeglicher Art von Behinderung und chronischer Krankheit oder die sie vertretenden Angehörigen“ bewerben. Weitere Einzelheiten würden in den kommenden Wochen noch bekannt gegeben.

Das Berliner Behindertenparlament, das sich an dem seit 26 Jahren einmal jährlich tagenden Bremer Behindertenparlament orientiert, soll die Vielfalt der Behinderungen und der Organisationen in Berlin ausgewogen abbilden. Dabei legen Initiator Christian Specht und das Vorbereitungsteam Wert darauf, dass Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und Menschen mit psychischen Behinderungen gleichberechtigt vertreten sind.

Nach derzeitigem Planungsstand soll das Parlament 80 bis 120 TeilnehmerInnen haben. Sprechen werden sie über fünf Themen: Arbeit, Bildung, Mobilität, Wohnen sowie Gesundheit und Pflege. Derzeit erarbeiten Fokusgruppen Anträge mit Handlungsaufträgen an die Politik, diese sollen dann von den Teilnehmenden diskutiert und verabschiedet werden.

Das Präsidium des Abgeordnetenhauses hat dem Behindertenparlament volle Unterstützung zugesichert, Abgeordnete aus Regierungs- und Opposi­tionsparteien begleiten das Projekt seit Sommer 2019. Ziel ist, ein jährliches Behindertenparlament zum festen Bestandteil der Berliner Behindertenpolitik etablieren. Claudius Prößer

Mehr Infos bald auf www.behindertenparlament.berlin.

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