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Scharfe Kritik an Polizeieinsatz

Tumulte bei Gedenkveranstaltung für Holocaust­-Opfer in Marzahn

Ein Streit um die Teilnahme von AfD-Politikern an einer Gedenkveranstaltung für Holocaust-Opfer in Marzahn hat zu einem viel kritisierten Polizeieinsatz geführt. Rund 120 Beamte trennten am Samstagmorgen auf dem Parkfriedhof die rund 30 Teilnehmer einer Veranstaltung der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Marzahn-Hellersdorf, darunter zahlreiche AfD-Politiker, von einer angemeldeten Kundgebung mit mehr als 100 Anwesenden.

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA), die die Kundgebung organisiert hatte, machte der Polizei scharfe Vorwürfe: „Die Polizei blockierte den Zugang zur Gedenkstele und ließ nur ausgewählte Personen passieren. Mehreren überlebenden Naziverfolgten, Angehörigen und Nachkommen wurde die Teilnahme handgreiflich verwehrt.“

Selbst Bezirksabgeordnete von Linke und Grünen seien zunächst, von der Kundgebung kommend, nicht zu der Gedenkveranstaltung gelassen worden, kritisierte der VVN-BdA-Geschäftsführer, Markus Tervooren. Auch Hans Coppi, Sohn der von Nazis ermordeten Mitglieder der Widerstandsgruppe „Rote Kapelle“ Hans und Hilde Coppi, sei zunächst der Zutritt verwehrt worden.

Am Abend erklärte die Polizei, dass sich Teilnehmer Zugang zum Friedhofsgelände verschafft und das Denkmal, an dem die Kranzniederlegung geplant war, umstellt hätten. Da sie der Weisung, den Bereich zu verlassen, nicht gefolgt seien, habe man sie von der Gedenkstätte weggedrängt. Kurzfristig habe man den Zugang reglementieren müssen. Um ein Aufeinandertreffen zu verhindern, habe sich die Polizei zwischen die Personengruppen gestellt. Dabei sei es zu Durchbruchsversuchen gekommen. Hintergrund ist ein langer Streit um das jährliche „stille Gedenken“ an der Stele zur ­Erinnerung an die Opfer der Zwangsarbeit 1939–1945 auf dem Parkfriedhof. (dpa, taz)

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