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Pipeline darf weiter wachsen

Behörde erlaubt Weiterbau der Ostsee-Gasleitung Nord Stream 2 auch im Winter. Eine beteiligte Firma will aber nicht mehr – wegen der US-Sanktionen

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat einen Weiterbau der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 in den Wintermonaten gebilligt. Genehmigt worden sei ein neues Zeitfenster für die Verlegung der Rohrleitungen auf einer Strecke von 16,5 Kilometern in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Anfang des kommenden Jahres, teilte das Bundesamt am Montag in Hamburg mit. Dafür seien zweimal fünf Tage veranschlagt worden. Die AWZ umfasst eine Zone von 200 Seemeilen vor der Ostseeküste. Mit den jüngst vom US-amerikanischen Kongress beschlossenen Sanktionen gegen das Projekt hat die Entscheidung den Angaben nach nichts zu tun.

Das BSH muss bei Großprojekten zur See prüfen, ob sie naturschutzrechtlich genehmigungsfähig sind. Zu aktuellen Entwicklungen äußerte sich die Behörde nicht. Durch die kürzlich in Kraft getretenen US-Sanktionen dürfte sich die Fertigstellung der Pipeline mit Kosten von zehn Milliarden Euro verzögern. Die Firma Allseas, die mit Spezialschiffen die Gasröhren verlegt, setzte die Arbeiten vorerst aus. Das Nord-Stream-2-Konsortium erklärte aber, zusammen mit Partnerfirmen „an der schnellstmöglichen Fertigstellung des Projektes“ zu arbeiten.

Das jetzt genehmigte Zeitfenster wurde nach Angaben des BSH nötig, weil es außerhalb der AWZ zu unvorhersehbaren Verzögerungen gekommen sei. Ursprünglich hätte die beantragte Strecke schon im Sommer verlegt werden sollen. Die Pipeline verläuft südlich von Bornholm durch die Pommersche Bucht nach Lubmin. Im deutschen Küstenmeer sowie zur Hälfte in der AWZ seien die Rohre verlegt, so das BSH.

Die Nord Stream 2 AG hatte im September eine Änderung der 2018 erteilten Genehmigung beantragt. Das BSH musste prüfen, ob es bei der Rohrverlegung im Winter zu Auswirkungen auf überwinternde Rastvögel kommen könnte. (dpa/taz)

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