Aktionen von Extinction Rebellion: Jetzt wird geschwärmt

Die Polizei räumt den Potsdamer Platz von den letzten Aktivist'innen. Die Klimaschützer'innen kündigen unterdessen die nächsten Blockaden an.

Ein Mensch sitzt an einem Gegenstand festgekettet auf der Straße und isst ein Pausenbrot

Ein Aktivist blockiert die Kreuzung am Potsdamer Platz in Berlin Foto: Christian Mang/reuters

BERLIN taz/dpa | Dienstagmorgen am Potsdamer Platz in Berlin: Die Polizei hat die gestern von Klimaaktivist'innen blockierte Kreuzung fast geräumt. Nach Angaben einer Sprecherin von Extinction Rebellion harren noch rund zehn Blockierer'innen aus, die sich an Wagen oder Gegenständen festgekettet haben. Manche hätten sich auch mit blanken Händen mit Sekundenkleber an der Straße festgeklebt. Dies sei nur mit speziellen Mitteln zu lösen. Die Gesundheitsrisiken würden die Aktivist'innen bewusst für die Sache in Kauf nehmen.

Auch an der nicht weit entfernten Siegessäule, wo am Montag ebenfalls eine Protestaktion begonnen hatte, seien noch rund 500 Aktivist'innen und blockierten den Kreisverkehr. Die Polizei sagte der Nachrichtenagentur dpa, man sei zum weiteren Vorgehen in Gesprächen mit Verantwortlichen der Bewegung.

Extinction Rebellion hat für die ganze Woche Aktionen in Berlin angekündigt. Heute beginne das „Swarming“, also das „Ausschwärmen“, bei dem kleine Gruppen von Aktivist'innen unabhängig bestimmte Punkte dezentral in ganz Berlin blockieren wollen, sagte eine Sprecherin von XR. Größere Blockaden sind wieder ab Mittwoch angekündigt.

Die Aktionen in der Hauptstadt hatten am Montag begonnen und sich auf den Großen Stern und den Potsdamer Platz konzentriert. Extinction Rebellion sprach von jeweils rund 2.000 Teilnehmern'innen, die Polizei von jeweils mehreren Hundert. Dabei schwankten die Zahlen über den Tag hin stark. Laut Polizei verliefen die Proteste friedlich.

Weltweite Protestaktionen

Die Demonstration finden weltweit statt, in der Nacht wurden auch Straßen in australischen Städten blockiert. Die Bewegung fordert dringendere Maßnahmen gegen den Klimawandel und versucht Regierung dazu zu drängen, den Klimanotstand auszurufen.

Auch im australischen Brisbane ketteten sich Teilnehmer'innen an Kreuzungen fest. Mehr als 100 Protestierende demonstrierten als Bienen verkleidet in einem Park in Sydney, um auf die Bedrohung für Insekten aufmerksam zu machen.

In europäischen Städten wie Madrid, London oder Amsterdam hatten die Teilnehmenden des Protests am Montag den Verkehr behindert. In New York legten sie sich mit Kunstblut beschmiert auf die Straßen. Zudem hat seit dem Wochenende neben dem Bundeskanzleramt in Berlin ein Klimacamp mit Hunderten Aktivist'innen aus ganz Deutschland seine Zelte aufgeschlagen.

Mit ihren Aktionen will die Klimabewegung den Druck auf die Bundesregierung erhöhen. Ziel des „Aufstands gegen das Aussterben“ ist unter anderem, den CO2-Ausstoß bis 2025 auf null zu senken.

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