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Die Idee ist gut, greift aber nicht weit genug. Was notwednig wäre, wäre eine Art gesetzliche Obergrenze für den Arbeitsweg.
Sprich "Ein Arbeitnehmer darf nur beschäftigt werden, wenn die Entfernung zwischen der Arbeitstelle und der Haupt- oder Nebenwohnung des Arbeitnehmers 10km nicht überschreitet."
Gleiches gehört dann natürlich auch in die Vorschriften von Arbeitsagentur und Jobcenter.
Geil, ich geh zu Fuß.
Muss ich nie wieder arbeiten?
Was fürn Schwachsinn. Anreize zu schaffen, das Auto stehen zu lassen. Sorry, aber wenn wir Homo-Sapiens-Sapiens auch noch Anreize benötigen, den drohenden Schaden an unserem Raumschiff abzuwenden, dann sehe ich da sehr schwarz.
Dann sollte es weitere Differenzierungen geben:
- Vegetarier erhalten zwei Tage extra, Ausnahmen in der Fleischindustrie sind möglich.
- Wähler, die nicht AFD gewählt haben, freuen sich über drei Tage mehr. Nachweis durch Foto des Wahlzettels.
- Ostdeutsche Frauen mit Migrationshintergrund erhalten 10 Tage mehr.
- (hier bitte weitere Gruppen eingeben)
Das ist wieder mal eine städtische Idee.
Und auch Radfahrer sowie Fußgänger erhalten bei hinreichender Entfernung Pendlerpauschale.
Man könnte es populistisch nennen.
Grüner Populismus.
@J_CGN Nein, das stimmt imho nicht mehr. Radler können keine Pendlerpauschale mehr geltend machen. Das wäre auch noch schöner: erst unsere Autoindustrie boykottoeren und dann noch kassieren wollen! Nicht mit der Groko!
"Aber soll, wer mit dem Rad zur Arbeit kommt, auch einen Extra-Urlaubstag bekommen?"
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Nein! Drei
Sehr geehrter Herr Gelbhaar, ich persönlich würde meinen Arbeitnehmerinnen ebend jenen zusätzlichen Urlaubstag geben. Selbstverständlich würde dann das von mir finanzierte BVG-Ticket (Zonen ABC) wegfallen. Die stichprobenartigen Kontrollen würde ich dann in der Zeit zwischen November bis Februar durchführen.
Übrigens, meine Arbeitnehmerinnen haben einen Anfahrtsweg von mindestens 25 KM einfache Strecke. Wäre etwas unfähr, wenn ich zukünftig jemanden einstellen würde, der nur wenige hundert Meter Fahrtweg hätte.
Da ich persönlich meinen Fahrtweg häufig mit dem Auto fahre (allenfalls im Sommer mal mit dem Rad), bin ich immer für Massnahmen, welche tendenziell mehr Platz auf den Straßen schaffen.
Ich freue mich auf Ihre Replik.
Mit freundlichen Grüßen
Zur Frage, ob eine solche Regelung nicht jene benachteiligt, die einen zu weiten Weg zum Radfahren haben - klar tut sie das. Dafür können eben jene Leute sich dank Pendlerpauschale auch ziemlich viel Geld vom Staat zurückholen - jene, die ökologisch sinnvoll nahe bei der Arbeitsstelle wohnen, bekommen eine daraus entstehende höhere Miete nicht ersetzt. Es ist also letztlich nur fair.
Ich sehe allerdings ein anderes Problem bei dem Vorschlag: dass nämlich radfahrende Bewerber/innen schlicht einen Nachteil haben, wenn im Bewerbungsgespräch erzählen, dass sie Rad fahren und den zusätzlichen Urlaubstag in Anspruch nehmen möchten.
@DaW Jetzt wird Ihnen, als ökologisch ordentlich nah am Arbeitgeber wohnender Radfahrer, die Firma dicht gemacht und schwups, Urlaub weg, Gutmenschentum weg und wenn sie die Hütte nicht verkauft kriegen, heißt es von der Arge, Diesel kaufen und pendeln, sonst is alles weg.
Wie borniert kann man eigentlich sein?
Eine Abteilungsleiterin bekommt 20 Prozent weniger Gehalt als ihr direkter Kollege im gleichen Betrieb. Jetzt wehrt sie sich vor Gericht.
Gastkommentar Verkehrspolitik: Extra-Urlaubstag für Radler!
Radfahren verursacht keine Abgase und verringert das Stauaufkommen. Aber soll, wer mit dem Rad zur Arbeit kommt, auch einen Extra-Urlaubstag bekommen?
Der tägliche Weg zur Arbeit hat einen enormen Anteil am Verkehrsaufkommen Foto: dpa
Vergangene Woche schlug ich vor, dass Menschen, die mit dem Rad zur Arbeit pendeln, einen extra Urlaubstag bekommen sollen. In lokalen bis internationalen Medien entbrannte daraufhin eine Debatte, die viele naheliegende Fragen aufwarf: Ist die Idee nicht unfair gegenüber Menschen, deren Arbeitsweg zu weit ist oder die gar nicht Rad fahren können? Führt das Ganze nicht zu einer Kontrolle des Verhaltens von Arbeitnehmer*innen? Ist Fahrradfahren gefährlich?
Alle diese Fragen und Bedenken lassen sich leicht beantworten: Die gesundheitlichen Vorteile überwiegen schon jetzt die Gefahren des Radfahrens. Radfahren muss trotzdem noch deutlich sicherer werden. Der Arbeitsweg muss nicht überwacht werden, sondern eine verbindliche Vereinbarung und Vertrauen genügen vollauf. Für Menschen, die aus verschiedenen Gründen nicht mit dem Rad pendeln können, gibt es andere Anreizsysteme, umweltbewusster mobil zu sein.
Der Vorschlag ist zugegebenermaßen zugespitzt und provokant. Die Idee greift zwei Punkte auf, die mir wichtig sind: einerseits die positiven Effekte des Radfahrens. Wer Rad fährt, verursacht keine Abgase und weit weniger wahrscheinlich einen schweren Unfall. Staus werden durch mehr Radverkehr verringert.
Andererseits wirft mein Vorschlag die Frage auf, wie Arbeitgeber*innen, dazu beitragen können, ihre Mitarbeiter*innen zum Radfahren zu motivieren. Bisher beschränkt sich das Mobilitätsmanagement vieler Unternehmen darauf, Dienstwagen und teure Parkplätze bereitzustellen. Der tägliche Weg zur Arbeit hat jedoch einen enormen Anteil am Verkehrsaufkommen.
Damit die Verkehrswende gelingt, müssen auch die Unternehmen ihre Verantwortung erkennen – und umdenken. Ausreichend sichere Radabstellplätze, Duschen, Schließfächer und Lademöglichkeiten für E-Bikes sind in Zukunft ein Muss. Über Anreize wie einen zusätzlichen Urlaubstag muss ebenso diskutiert werden.
Über all das müssen wir reden. Der Anfang ist gemacht.
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Schwerpunkt Klimawandel
Kommentar von
Stefan Gelbhaar
Stefan Gelbhaar ist Sprecher für städtische Mobilität und Radverkehr der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen sowie Obmann im Verkehrsausschuss.
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