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Zentralrat spricht für sich

Rücktritt von Direktor des Jüdischen Museums: keine Einflussnahme Israels

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat im Zusammenhang mit dem Rücktritt des Direktors des Jüdischen Museum Berlin, Peter Schäfer, den Vorwurf zurückgewiesen, der verlängerte Arm der israelischen Regierung zu sein. Wer dies behaupte, irre, sagte Zentralratspräsident Schuster der Wochenzeitung Jüdische Allgemeine (Online). Er habe zu keinem Zeitpunkt den Rücktritt Schäfers gefordert.

Es habe allerdings bereits vor dem vom Zentralrat kritisierten Tweet, der letztlich zum Rücktritt Schäfers führte, Entwicklungen im Jüdischen Museum gegeben, die ihn besorgt hätten, sagte Schuster weiter. Zugleich warf Schuster dem Museum vor, sich einseitig politisch positioniert zu haben, „wie zum BDS-Beschluss des Bundestages“.

Auch der israelische Botschafter in Deutschland, Jeremy Issacharoff, wies Vorwürfe von Einflussnahme der israelischen Regierung zurück. Zuletzt sei der falsche Eindruck erweckt worden, Israel versuche, deutsche kulturelle Institutionen zu zensieren und die künstlerische und intellektuelle Autonomie des Jüdischen Museums Berlin einzuschränken, schreibt Issacharoff in einem am Mittwoch erschienenen Beitrag für den Tagesspiegel.

Der bisherige Museumsdirektor Peter Schäfer war vor zwei Wochen nach harscher Kritik des Zentralrats zurückgetreten. Aktueller Auslöser der Kritik von Zentralratspräsident Schuster am Museum war eine Leseempfehlung der Museums-Pressestelle über Twitter. Darin wurde auf einen taz-Artikel über eine Erklärung israelischer und jüdischer Wissenschaftler verwiesen, die einen Beschluss des Bundestages kritisierten, in dem das Parlament die israelkritische BDS-Bewegung als antisemitisch bezeichnet.

BDS fordert den Boykott Israels sowie Sanktionen wegen der Besatzungspolitik. Das Jüdische Museum soll nun bis Frühjahr 2020 eine neue Leitung bekommen. (epd)

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