Studie zum Klimawandel an der Antarktis: Das Eis schmilzt sechsmal schneller
In den 1980er-Jahren verlor die Antarktis 40 Milliarden Tonnen Eis pro Jahr. Eine Studie zeigt, das es inzwischen mehr als 250 Milliarden Tonnen jährlich sind.
Für die in den „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlichte Studie wurde mithilfe von Luftaufnahmen, Satellitenmessungen und Computermodelle erfasst, wie schnell das Eis seit 1979 an 176 Stellen in der Antarktis geschmolzen ist. Die dramatische Beschleunigung des Abschmelzens ist ein Indikator für den vom Menschen verursachten Klimawandel.
Die ermittelte Menge des schmelzenden Eises ist 15 Prozent höher als bei einer im vergangenen Jahr veröffentlichten Studie. Erstautor Eric Rignot von der University of California sagte, dass seine Untersuchung zu dem Ergebnis komme, dass die Ostantarktis jährlich 51 Milliarden Tonnen Eis verliere.
Die Studie aus dem Vorjahr hatte für die Ostantarktis keinen oder geringen Verlust vermeldet. Durch das dortige Abschmelzen steige „das Risiko eines Anstiegs des Meeresspiegels um mehrere Meter im Laufe des nächsten Jahrhunderts oder so“, sagte Rignot.
Richard Alley, ein Forscher der Pennsylvania State University, der nicht an der Studie beteiligt war, nannte sie „wirklich gute Wissenschaft“.
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