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Mehr oder weniger

Die Zahl der Ladepunkte für Elektroautos nimmt laut dem Verband der Energie- und Wasserwirtschaft zu; die Länge der Bahnschienen hingegen schrumpft

Das Netz von Ladestationen für Elektroautos wird nach Angaben der Strombranche stetig ausgebaut. Nach einer Auswertung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) gibt es in Deutschland inzwischen mehr als 16.100 öffentliche und teilöffentliche Ladepunkte. Das geht aus Daten des Verbands hervor, die der Süddeutschen Zeitung vorlagen.

Erfasst werden Ladesäulen etwa von Energieunternehmen, Parkhaus- und Parkplatzbetreibern, Supermärkten und Hotels. In der Zahl nicht enthalten sind private Lademöglichkeiten. Rein rechnerisch kommen demnach bei derzeit rund 160.000 gemeldeten Elektro- und Hybridautos, die auch an der Steckdose aufgeladen werden können (Plug-in), etwa zehn Autos auf jeden Ladepunkt. Diese Quote entspricht der Empfehlung der Europäischen Kommission.

Der BDEW hatte bis Ende Juni 13.500 Ladepunkte erfasst, ein Jahr zuvor waren es laut Verband lediglich 10.700. Bisher gilt eine unzureichende Lade-Infrastruktur als ein Haupthindernis beim Ausbau der Elektromobilität. Der Kauf eines batteriebetriebenen Autos wird mit einem Umweltbonus von 4.000 Euro und der eines Plug-in-Hybrid-Neufahrzeugs mit 3.000 Euro bezuschusst. Bund und Autoindustrie tragen jeweils die Hälfte bei.

Unterdessen hat die Deutsche Bahn seit der Bahn-Reform im Jahr 1994 mehr als 5.400 Kilometer ihres Streckennetzes stillgelegt. Das geht aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine Grünen-Anfrage hervor. Demnach sind heute noch gut 33.000 Kilometer in Betrieb, die Bahn gab damit in den vergangenen 25 Jahren rund 16 Prozent ihres Netzes auf. Ein Bahn-Sprecher verwies im Gespräch mit der Zeitung auf wirtschaftliche Zwänge. Eine Streckenstilllegung werde nur in Betracht gezogen, wenn es zu wenige Fahrgäste oder Gütertransporte gebe. Grünen-Chefin Annalena Baerbock beklagte, dass ländliche Regionen abgehängt würden. Die Deutsche Bahn müsse wieder stärker in ihr Kerngeschäft investieren, nämlich Menschen in Deutschland günstig und verlässlich von A nach B zu transportieren. Entscheidend für die Verkehrswende sei ein breit gefächertes Schienennetz in allen Regionen Deutschlands, sagte Baerbock der Süddeutschen Zeitung. (afp, dpa)

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