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Die Innenwelt der Außenwelt der Innenwelt[1]

Im Erdgeschoss verbindet ein vielfältiges Kulturangebot den taz Neubau mit der Hauptstadt – Restaurant, Café, Bar, ein überhoher Veranstaltungsraum, Arena und Shop finden hier Platz und bereichern die Friedrichstraße am Besselpark um einen neuen kollektiven Ort.

Text: Wim Eckert

In der Physik ist ein System dann offen, wenn es mit seiner Umgebung in direktem Austausch steht und sowohl Materie als auch Energie bewegt wird. Offene Systeme haben an der Schnittstelle zu ihrer Umwelt eine positive Austauschbilanz. Die Nachbarschaft eines solchen offenen Systems wird miteinbezogen und verändert, gleichzeitig verändert diese Umgebung aber auch das System selbst. Es entsteht ein offener Dialog zwischen dem, was gemeinhin innen oder außen genannt wird. Die Grenze eines solchen Systems ist daher nicht genau bestimmbar und oszilliert mit einer gewissen Unschärfe. Wir haben offene Systeme auch bei uns zu Hause, den dampfenden Kochtopf bei uns in der Küche kennen wir alle nur zu gut. In gewisser Weise ist der Neubau der taz ein solch offenes System. Das Gebäude ist ein Ort, der seine direkte Umgebung miteinbezieht, sie aber auch mitbestimmen kann. Es ist kein stummes oder geschlossenes Haus, sondern eines, das sich der Stadt mitteilt und sie gleichzeitig in sich einlädt.

Wer das Haus betritt, spürt dieses Verweben von innen und außen, man ist sich nie ganz sicher, ob man wirklich im Inneren angekommen oder doch noch draußen ist. Dieses Gefühl wird durch die Anlage im Grundriss mit Rücksprung von der Friedrichstraße und dem dreiseitig gefassten Hof verstärkt und durch die explizite Materialität des Hauses noch weiter gesteigert. Immer wieder kommen im Inneren Materialien zum Einsatz, die eigentlich aus der Materialität der Außenwelt ins Innere des Hauses entführt wurden. Die eigentliche Struktur des Hauses bleibt sichtbar roh ohne Verkleidung und Kosmetik, ähnlich den Infrastrukturbauten des öffentlichen Raumes. Dadurch fühlt sich das Innere des Hauses auf eigenartige Weise vertraut an, als hätte man das alles schon mal in Berlins öffentlichen Räumen gesehen.

„Die einfachen und stillen Formen ganz ebenso wie die stillen, zurücktretenden Farben sind immer etwas wesentlich Städtisches, oder sind – wenn man so will – immer etwas sehr Soziales. Die Kultur der städtischen Hausfarbe ergibt ausnahmslos ein gedämpftes Farbenklingen oder wehrt sich nie besonders gegen das dämpfende neutralisierende Grau, das im städtischen Alltag immer überlegen stark ist. Die graue Farbe ist vielleicht nicht ohne weiteres die allerbeste, ist aber ganz gewiss die selbstverständlichste oder der besten immer ganz nahe verwandt.“ [2] [][]

Im neuen Haus kommt wenig Farbe zum Einsatz, die Grundtonalität des Hauses ist Grau. Stille Formen und Farben, schrieb Heinrich Tessenow im Frühling 1925, sind auch immer etwas sehr Städtisches oder Gemeinschaftliches. Und so werden die Formen wie die Farben, die wir in der Öf-

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