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Neue Sparkasse am SchulterblattKapital und Kuchen

Nach den G20-Krawallen: Die Hamburger Sparkasse hat ihr Konzept für die neue Filiale am Schulterblatt vorgestellt. Geplant sind Beton, Glas und Nachbarschaft.

Luft nach oben: Das ausgebrannte Haspa-Gebäude am Schulterblatt Foto: Miguel Ferraz

HAMBURG taz | Die Hamburger Sparkasse kehrt an ihren bei den Protesten gegen den G20-Gipfel zerstörten Standort am Schulterblatt zurück. Es waren vorwiegend ältere Sparkassenkundinnen und Anwohner aus dem Schanzenviertel in die nahe gelegene Taverna Romana gekommen, wo Haspa-Regionalleiter Detlef Rüter und Filialleiter Nico Heitmann bei Kaffee und Kuchen das Konzept der neuen Filiale vorstellten: Es wird ein Neubau mit viel Beton und Glas, der neben einer Sparkassenfiliale auch Nachbarschaftstreffpunkt sein soll.

In dem Gebäude wird die Sparkasse drei Stockwerke haben. An eine Vergrößerung habe man schon vor den Neubauplänen gedacht, sagte Rüter. An der Außenfassade sollen dem Partyvolk künftig vier Geldautomaten zur Verfügung stehen.

Im dritten Stockwerk soll die derzeit benachbarte diakonische Beratungsstelle Jesus-Center einziehen, zwei weitere Stockwerke sind für geförderten sozialen Wohnungsbau vorgesehen. Dort sollen vier Wohnungen mit 60 bis 70 Quadratmetern Wohnfläche entstehen. Die Baugenehmigung fehlt noch, nur der Abriss ist bisher genehmigt.

Die Filiale am Schulterblatt wurde während der G20-Proteste in Brand gesteckt. Rüter bezeichnete die Zerstörung als „wirtschaftlichen Totalschaden“, ein Neubau sei die einzige Lösung. Laut Rüter sind dafür bisher keine Mittel aus dem städtischen Schadensfonds vorgesehen, ein Antrag zur Förderung wurde aber eingereicht.

Als der Architekt des Baus, Udo Schaumburg, ein erstes Konzeptbild von dem geplanten Gebäude über einen Beamer zeigt, ist Begeisterung im Raum zu hören. Vor allem die Ankündigung, dass das Gebäude barrierefrei werden soll und mehr Schließfächer geplant sind, trifft auf Zustimmung. Durch den Brand und einen daraus folgenden Löschwasserschaden wurden Inhalte einiger Schließfächer beschädigt, was immer noch für Unmut bei einigen Kunden sorgt.

Der Haspa-Neubau

Nach Ostern soll das Haspa-Gebäude bereits abgerissen werden. Dafür beginnen bereits jetzt schon die Arbeiten. Der Bürgersteig direkt vor dem Haus ist nicht mehr passierbar, eine Umgehung wurde eingerichtet. Die Anwohner müssen sich auch auf zahlreiche LKWs und Lärm einstellen.

Ab Mai sollen die Aushebung der Baugrube und Folgearbeiten stattfinden.

Das Richtfest ist noch in diesem Jahr geplant, voraussichtlich im Oktober oder November.

Anfang 2019 geht es dann laut Plan an den Innenausbau des neuen Hauses.

Das Gebäude soll laut Haspa im Mai 2019 fertig sein, auch wenn es derzeit noch keinen genehmigten Bauplan gibt.

Die Haspa will aber mehr als nur eine Bank sein: „Die neue Filiale wird ein Nachbarschafts­treff“, verkündet Nico Heitmann. „Es wird unser Wohnzimmer, in dem wir Sie empfangen.“

Anwohner können die Filiale selbst mitgestalten und Veranstaltungen in den Räumen organisieren. Auch lokale Firmen und Vereine können die Sparkasse nutzen. An einem Nachbarschaftstisch sollen sich Menschen aus dem Viertel zum Klönen treffen.

Lokale Künstler sollen in die Neugestaltung eingebunden werden. Heute verziert der Sprayer Ray de la Cruz mit Hilfe von Kindern und Jugendlichen den Bauzaun mit Motiven aus dem Viertel. Auch für das fertige Gebäude ist eine Wandbemalung im Gespräch.

Dass sich die Haspa dabei etwas anderes vorstellt als manche Menschen im Viertel, zeigt sich, als über die Graffiti am Bauzaun gesprochen wird. Rüter sagte, man müsse den Zaun von den „Schmierereien“ reinigen, bevor man ihn künstlerisch gestalten könne.

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