Marihuana-Verkauf in Kalifornien: Stone free!
Im bevölkerungsreichsten Bundesstaat der USA gibt es seit dem 1. Januar rezeptfrei Marihuana zu kaufen. Und ausgerechnet San Francisco hinkt hinterther.
Kalifornien hatte zum Jahreswechsel den Verkauf von Cannabis auch ohne medizinische Begründung erlaubt. Auch Menschen aus anderen US-Staaten dürfen in Kalifornien Marihuana erwerben. Sie habe bereits Kunden aus Iowa, Kansas und Kanada gehabt, sagte eine Besitzerin einer lizenzierten Ausgabestelle in San Diego.
Der 66 Jahre alte Jeff Deakin wartete mit seiner Frau und seinem Hund die ganze Nacht vor einem Laden in Oakland, der bereits um sechs Uhr morgens öffnete, obwohl der Verkauf erst ab Mittag erlaubt war. Es sei ewig her, dass andere und er selbst Gras kaufen könnten, ohne in eine dunkle Hinterstraße gehen zu müssen, so Deakin. Das sei eine große Sache für jeden.
Rund 100 Läden haben bislang Lizenz erhalten
Bisher wurden in Kalifornien rund 100 Lizenzen an Läden zum Marihuana-Verkauf erteilt. In manchen Großstädten gingen Gras-Raucher jedoch am ersten Tag leer aus: In Los Angeles und San Francisco waren die Lizenzen nicht rechtzeitig herausgegeben worden. Wann dort der Verkauf starten würde, war zunächst unklar.
In San Diego verteilten Verkäufer indes T-Shirts, auf welchen ein Astronaut auf dem Mond und der Spruch „Ein großer Sprung für die Menschheit“ zu sehen war. Viele Konsumenten kündigten unterdessen an, ihr Gras weiterhin auf dem Schwarzmarkt kaufen zu wollen, da es dort günstiger zu haben sei.
Der bevölkerungsreichste Staat der USA ist Teil einer wachsenden Reihe von US-Staaten, in denen Cannabis auch ohne medizinische Begründung erworben werden kann. Die US-Regierung dagegen klassifiziert Marihuana weiterhin als Betäubungsmittel wie Heroin oder LSD.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Anschlag in Magdeburg
Bis Freitag war er einer von uns
Elon Musk und die AfD
Die Welt zerstören und dann ab auf den Mars
Bankkarten für Geflüchtete
Bezahlkarte – rassistisch oder smart?
Anschlag in Magdeburg
Der Täter hat sein Ziel erreicht: Angst verbreiten
Nordkoreas Soldaten in Russland
Kim Jong Un liefert Kanonenfutter
Magdeburg nach dem Anschlag
Atempause und stilles Gedenken