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Wenn ehemals Mächtige sterben, dann setzt häufig eine unkritische Verklärung ein. Der Leitsatz „Von den Toten nichts, wenn nichts Gutes“ führt oft genug auch zum unaufrichtigen Umgang mit dem Wirken eines Politikers. Mit unserer Titelseite zum Tod von Helmut Kohl haben wir versucht, einen Kontrapunkt zu diesem Effekt zu setzen. Das ging daneben.

Ein Witz, der von so vielen falsch verstanden wird, ist schlecht. Unsere Seite eins, die von uns durchaus als kritische Würdigung des Altkanzlers gemeint war, ist anders angekommen: als Respektlosigkeit gegenüber dem Tod eines Menschen.

Die taz gestaltet ihre Titelseiten nach dem Prinzip „Lieber frech und frei als brav“. In diesem Fall ist das missglückt. Und das tut mir leid.

Georg Löwisch, taz-Chefredakteur

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