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Ein Auto für jeden siebten Einwohner reicht

Zukunft Das Umweltbundesamt entwirft ein Verkehrsszenario für die Stadt von morgen

BERLIN taz | Wie sieht die Stadt der Zukunft aus? Für Umweltbundesamtspräsidentin Maria Krautzberger, die am Donnerstag in Berlin die Konferenz „Die Stadt für morgen“ eröffnete, ist klar: „Saubere Luft, Ruhe und mehr Grün in der Stadt – das geht nur mit mehr Bussen und Bahnen und weniger Autos.“ Der öffentliche Personennahverkehr sei das Rückgrat der Stadtmobilität; er müsse seine Angebote verbessern und ausreichend finanziert werden.

Die Stadt der Zukunft kann nach Prognosen des Amts mit viel weniger Autos als heute auskommen – ohne Einbußen individueller Mobilität. Voraussetzung: Die Autos stehen nicht als Privatbesitz vor der Tür oder in der Tiefgarage, sondern wären per Carsharing für alle offen. In diesem Fall würden laut Amt 150 Autos pro 1.000 Einwohner reichen; derzeit sind es in deutschen Großstädten 450 Autos.

Weniger Autos bräuchten weniger Parkplätze, und so wäre mehr Raum für Grünflächen und Bauland, um innerstädtische Gebäude fürs Wohnen und Arbeiten zu errichten. Der Vorteil: Je kompakter die Stadt, desto weniger Verkehr verursacht sie. Wer im eigenen Kiez wohnen, arbeiten, einkaufen und ausgehen kann, muss selten weite Wege machen.

Problematisch wird es, wenn die aktuelle Stadtplanung den verkehrspolitischen Zukunftszielen zuwiderläuft. In Berlin etwa, wo die Bundesstraße B1 in der Innenstadt eine Autofahrspur weniger bekommen soll, wird ein paar Kilometer weiter gerade ein riesiges Einkaufszentrum errichtet – auf der grünen Wiese und ohne ÖPNV-Anschluss. Richard Rother

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