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Göttinger sollen Anschlag geplant haben

Islamismus Polizei stellt bei Großeinsatz Waffen sicher und nimmt zwei Männer fest

GÖTTINGEN/HANNOVER epd | Die Polizei hat wegen eines möglicherweise bevorstehenden Terroranschlags Razzien gegen die radikal-islamistische Szene in Göttingen veranstaltet.

Dort und in Kassel durchsuchten die Polizist*innen insgesamt zwölf Gebäude und nahmen zwei Verdächtige fest. So schilderte der Göttinger Polizeipräsident Uwe Lühring die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Lühring bezeichnete die Gefahrenlage als „deutlich“ und ergänzte: „Wir haben in den letzten Tagen Vorbereitungshandlungen erkannt.“ Den Ort, den Zeitpunkt und die Art des möglichen Anschlags hält die Polizei geheim.

Der Einsatz begann den Angaben zufolge um fünf Uhr morgens und dauerte mehrere Stunden. Die rund 450 Polizist*innen beschlagnahmten bei den Razzien unter anderem historische Pistolen, mehrere Waffen­attrappen, mindestens eine nachträglich scharf gemachte Waffe, Munition, eine Machete sowie islamistische Fahnen. Ob die sichergestellten Waffen für ein Attentat genutzt werden sollten, sei unklar.

Bei den beiden Festgenommenen handelt es sich um einen 27-Jährigen und einen 23-Jährigen. Beide sollen seit längerer Zeit zur „virulenten“ salafistischen Szene Göttingens gehört haben. Aufenthalte der beiden Göttinger in Syrien oder einem anderen Krisenland sind nicht bekannt.

Innenminister Boris Pistorius (SPD) bezeichnete den Einsatz als „sehr wichtigen Schlag gegen die Szene“. Die erfolgreiche Aktion zeige einmal mehr die Entschlossenheit der Sicherheitsbehörden im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus in Niedersachsen. „Wir sind gut aufgestellt und bestens vorbereitet“, fügte Pistorius hinzu. „Trotzdem wird uns der Kampf gegen diese dynamische Bewegung weiterhin viel abverlangen.“

Den Sicherheitsbehörden sind in Niedersachsen derzeit 45 Personen bekannt, denen sie einen Terroranschlag zutrauen. Rund die Hälfte von ihnen befinde sich vermutlich im Ausland, hatte Pistorius vergangene Woche im Landtag erklärt. Bundesweit soll es etwa 570 sogenannte Gefährder*innen geben.

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