: Freilandeier kommen direkt aus dem Stall
Vogelgrippe Hühnerhöfe können demnächstihre Eier nicht mehr verkaufen, weil sie ihre Legehennen im Stall halten müssen
Die beiden norddeutschen Bundesländer waren die ersten, in denen in Deutschland eine Stallpflicht angeordnet wurde. Andere Länder und Landkreise folgten. Von der Geflügelpest verschont blieb bisher nur das Saarland.
Viele Halter von Freilandhennen sind verzweifelt. Nur Biobetriebe haben das Problem nicht, denn Bioeier bleiben bio. In Mecklenburg-Vorpommern ist der Anteil der Freilandeier mit 48 Prozent überdurchschnittlich hoch. In Schleswig-Holstein sind es nur 14 Prozent.
EU-weit gibt es etwa 50 Millionen Freilandhennen. Etwa 40 Millionen Hennen sind seit Wochen eingesperrt. Bislang wurde die Vogelgrippe in 23 europäischen Staaten nachgewiesen.
„Wir sind in großer Not“, sagt Marlies Grünwoldt, Chefin der Pisedeer Marken-Ei GmbH in Mecklenburg, die einen hundert Jahre alten Familienbetrieb mit 25 Angestellten führt. Sie befürchtet, im Februar keine Eier mehr verkaufen zu können, denn sie sei im Handel nicht mit Eiern aus Bodenhaltung gelistet – und sie bekomme so schnell auch gar keine Verpackungen für Bodeneier. Zudem gibt es für ein Ei aus Bodenhaltung 3 bis 5 Cent weniger als für Freilandeier. „Uns trifft es hart, obwohl wir hier gar keine Vogelgrippe haben.“
Eine unkonventionelle, aber juristisch korrekte Möglichkeit wäre, die Stall- pflicht zu unterbrechen. Einige Nachtstunden Pause würden reichen – und die 12-Wochen-Frist würde wieder neu beginnen.
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