Gehackte E-Mails bei US-Demokraten: Der Wladimir war's nett, doh!
Die Suche nach dem Urheber des Hacks geht weiter. Ein US-Sender bezichtigt den russischen Staatschef Putin. Sein Sprecher tut den Vorwurf als Unsinn ab.
Dann habe der russische Präsident sein Vorgehen ausgeweitet, um das politische System in den USA als korrupt darzustellen, hieß es in dem Beitrag weiter. Putins Sprecher Dmitri Peskow wies die Vorwürfe am Donnerstag als „lächerlichen Unsinn“ zurück. Auf die Frage von Journalisten, ob es für die Vorwürfe eine Grundlage gebe, sagte er: „Für lächerlichen Unsinn kann es keinerlei Grundlage geben.“
Die Washington Post hatte am Freitag unter Berufung auf interne Unterlagen des US-Geheimdienstes CIA berichtet, dass Insider mit Verbindungen nach Moskau die Enthüllungsplattform Wikileaks mit gehackten E-Mails der Demokratischen Partei versorgt hätten, um zum Sieg des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump beizutragen, der am 8. November gewählt wurde.
Die New York Times hatte berichtet, US-Geheimdienste gingen „mit hoher Sicherheit“ davon aus, dass russische Hacker in die Computersysteme sowohl der Republikaner als auch der Demokraten eingedrungen seien. Sie hätten aber nur die von den Demokraten gestohlenen Informationen an die Öffentlichkeit gebracht. Der designierte US-Präsident Trump hatte die Berichte am Sonntag als „lächerlich“ zurückgewiesen.
Dagegen bestätigte der republikanische Senator Lindsey Graham am Mittwoch, dass seine Wahlkampf-Accounts von russischer Seite gehackt worden seien. Er sei drei Monate vor der Präsidentenwahl am 8. November von der US-Bundespolizei FBI über einen Hackerangriff im Juni informiert worden, sagte Graham dem Nachrichtensender CNN. Der Senator forderte Untersuchungen des Kongresses zu den Vorfällen.
Unterdessen hieß es bei NBC, zur Vorbereitung eines möglichen Gegenschlags untersuchten US-Geheimdienste mittlerweile verstärkt Putins persönliche Vermögensverhältnisse.
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