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Koalition der Gipfelgegner

G20-konferenz

Es könnte ein Vorgeschmack auf das größte Treffen der linken Szene im nächsten Jahr werden: Wenn sich im Juli die PolitikerInnen der 20 wirtschaftsstärksten Industrieländer mitten in Hamburg treffen, findet gleichzeitig die größte Zusammenkunft linker Gruppen aus ganz Deutschland statt, die dagegen protestieren. Die Vorbereitungen werden jetzt konkret: Vom 2. bis zum 4. Dezember, dem Wochenende vor dem OSZE-Gipfel, wollen sich AktivistInnengruppen aus ganz Deutschland in Hamburg treffen, um eine „Choreografie des Protests“ zu erarbeiten. Zu der Aktionskonferenz hat der Asta der Hamburger Universität für Angewandte Wissenschaften zusammen mit dem „Recht auf Stadt“-Netzwerk, der Interventionistischen Linken, dem Verband der Studierenden aus Kurdis­tan und anderen Gruppen eingeladen.

Man wolle einen Dreiklang aus einem Gegengipfel, einer Großdemonstration und dezentralen Aktionen herstellen, sagte der Sprecher der Interventionistischen Linken, Nico Berg, der im lokalen Vorbereitungsteam der Aktionskonferenz ist. Am Mittwoch und Donnerstag vor der G20-Konferenz wollen die AktivistInnen auf dem Gegengipfel mit Podiumsdiskussionen und Vorträgen gesellschaftliche Alternativen zur „Koalition der Herrschenden“ aufzeigen.

Am Samstag des G20-Wochenendes soll es eine Großdemonstration durch die Innenstadt geben, die von einem breiten Bündnis getragen wird. Für den Vorabend ist eine autonome Demonstration geplant. Während der Gipfelkonferenz soll es außerdem zahlreiche dezentrale Aktionen in der ganzen Stadt geben. Ein Aktionsgebiet könnte beispielsweise der Hafen sein, sagte Berg, denkbar sei eine symbolische Hafenblockade. Zudem werde es eine Massenaktion zivilen Ungehorsams geben.

Zur Aktionskonferenz eingeladen seien auch alle Einzelpersonen, die die G20 kritisieren, aber bisher nicht wissen, wo sie sich anschließen können. KSCH

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