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Die Kinder machen’s besser

Kommentar

VONAnna Klöpper

Zum Angriff aufeinen AfD-Wahlkämpfer in Neukölln

Ja, man kann wirklich sehr wütend werden angesichts der wahrscheinlichen Aussicht, demnächst fünf Jahre die AfD im Berliner Abgeordnetenhaus ertragen zu müssen: Sofortiger Aufnahmestopp für Asylbewerber, Abschaffung der Mietpreisbremse, Aussetzung des Mindestlohns – das sind alles keine Positionen, die man Lust hat, auch nur fünf Minuten zu diskutieren.

Das rechte Gequatsche der AfD nervt, reden lassen muss man sie trotzdem: Die sechs unbekannten Männer aber, die am Samstag in Neukölln einen AfD-Wahlwerber an seinem Stand in der Uthmanstraße schlugen und Reizgas ins Gesicht sprühten, haben nur den Rechts­populisten selbst geholfen. Die können, wie schon bei einer ähnlichen Attacke im Juni am S-Bahnhof in Neukölln, nun genüsslich die Hände heben und sich als Opfer einer undemokratischen Attacke gerieren.

Und leider hätten sie damit sogar recht: Wer sich volksverhetzend äußert, dem verbieten (hoffentlich) Gerichte den Mund. Das haben sie bei der AfD bisher nicht getan. Aber Dummheit ist nun mal nicht verboten: Wer meint, die Positionen der AfD zu teilen, darf das tun, und alle anderen müssen das aushalten – immerhin fordert man ja für die eigenen Positionen den gleichen Respekt ein.

Nur 3,9 Prozent für AfD

Die Jugendlichen, die bei der U18-Wahl am Freitag gewählt haben, sind da um einiges schlauer als die Erwachsenen: In ihrem Parlament würde die AfD erst gar keinen Sitz bekommen. Knapp 24.000 Jugendliche haben bei der symbolischen Wahl mitgemacht, die vom Deutschen Bundesjugendring organisiert wird und bei der alles so ist wie bei den Großen eine Woche später: Wahllokale in den einzelnen Wahlkreisen, Stimmzettel, zwei Stimmen, geheime Wahl.

Auch wenn das nur rund fünf Prozent der stimmberechtigten Jugendlichen waren, die da abgestimmt haben, also alles andere als ein repräsentativer Querschnitt der Berliner Jugend: Nur 3,9 Prozent stimmten für die AfD. Kinder, ihr könnt Demokratie!

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