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Peter Strieders langer Schatten

Lobby Wie der ehemalige Bausenator seine SPD-Kontakte nutzt

Lange Zeit hat er es geschafft, im Verborgenen zu agieren, nun steht er wieder im Rampenlicht. Peter Strieder, Ex-SPD-Landesvorsitzender und Bausenator außer Dienst, arbeitet seit seiner Demission 2004 bei der Beraterfirma Ketchum Pleon GmbH. Auch den Luxemburger Investor F 100 hat er beraten. Das Ziel: auf dem Grundstück ­Leipziger Platz Ecke Ebertstraße keine ­Wohnungen bauen zu müssen. Die Prämie dürfte ihm sicher sein. Strieder war gestern für die taz nicht zu erreichen.

„Wenn Strieder im Spiel ist, habe ich immer das Gefühl, dass da manche Sachen einfacher gehen“, sagt der grüne Baupolitiker Andreas Otto. Das gilt wohl auch in Oberschöneweide. Am ehemaligen Industriestandort wird hitzig darüber diskutiert, ob in den denkmalgeschützten Rathenauhallen Lofts entstehen dürfen. Anwohner und auch das bezirkliche Regionalmanagement sind dagegen, weil sie um den Bestand des industriellen Erbes fürchten.

Voraussetzung für einen Wohnungsbau wäre, dass der Bezirk Treptow-Köpenick im einstigen Industriegebiet eine Mischnutzung, also auch Wohnungen, zulässt. Dafür soll der Eigentümer der Rathenauhallen, das irische Konsortium Toruru, Peter Strieder angeheuert haben. Offenbar mit Erfolg. ­Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD) schlägt inzwischen alle Warnungen in den Wind.

Dem Tagesspiegel bestätigte Strieder sein Engagement mit den Worten: „Was soll eigentlich besonders daran sein, dass man sich in einer stark wachsenden Stadt mit knappem Wohnraum eben genau für diesen Wohnungsbau engagiert?“

Und was ist besonders daran, es am Leipziger Platz nicht zu tun? Wes Brot ich ess, des Lied ich sing: Was für einen Lobbyisten gang und gäbe ist, sollte für Politiker nicht gelten. Auch wenn sie derselben Partei angehören. Uwe Rada

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