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Büros ja, Wohnungen nein

Leipziger PlatzIn drei Jahren soll auch das letzte Gebäude stehen – 21 Jahre nach dem ersten

Schließen? Lücke? Das Provisorium am Leipziger Platz mit großen Plastikplanen statt echter Häuser hat so lange funktioniert, dass es kaum noch auffiel. Nun aber soll ein richtiges Gebäude am letzten freien Grundstück entstehen, zum Potsdamer Platz hin: ein 40 Millionen Euro teures Haus mit Geschäften und Büros – aber ohne Wohnungen, die dort eigentlich Pflicht sind. Bausenator Andreas Geisel (SPD), der am Mittwoch die Pläne vorstellte, verteidigte den Verzicht: „Keiner braucht hier verlärmte Luxuswohnungen.“

Erstes neues Gebäude auf dem im Krieg zerstörten Leipziger Platz war 1998, vor 18 (!) Jahren, das Mosse-Palais. Auf der letzten verbliebenen Brache sollen nun auf 2.000 Quadratmetern Geschäfte und auf einer dreimal so großen Fläche Büros entstehen. Baubeginn soll im Sommer 2017 sein, Einzug im Herbst 2019.

Sowohl bei den Grünen als auch bei der mitregierenden CDU stieß Geisels Vorgehen auf heftige Kritik. „Erst lässt der Senat jahrelang zu, dass die Fläche als sinnlose Werbefläche brachliegt. Nun verzichtet er auch noch auf Wohnungsbau“, sagte Grünen-Fraktionschefin Antje Kapek. Dabei werde Wohnraum dringend gebraucht.

CDU-Bauexperte Matthias Brauner nannte es „einen höchst erklärungsbedürftigen Vorgang“, dass der Bebauungsplan auf Zuruf aus der SPD-geführten Senatsbauverwaltung geändert worden sei. Er drängte Geisel zu erklären, warum Wohnungsbau an dieser Stelle, anders als an anderen lauten Orten, nicht möglich sein soll. Stefan Alberti

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