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Weniger Geld für Kohlemeiler

Energie Nur Deutschland und Japan planen derzeit die Förderung von klimaschädlichen Kraftwerken

BERLIN taz | Beim Gipfel im bayerischen Elmau haben sich die G-7-Staaten vergangenes Jahr zur „Dekarbonisierung“ bis zur Mitte des Jahrhunderts bekannt – also zum Ausstieg aus fossilen Energien wie Kohle, Öl und Gas. Und während solche Ankündigungen in der Vergangenheit oft folgenlos blieben, gab es diesmal tatsächlich Konsequenzen: Die finanzielle Förderung von Kohlekraftwerken in anderen Ländern durch die G-7-Staaten ist 2015 auf den niedrigsten Stand der letzten Jahre gesunken. Das geht aus einer Studie hervor, die mehrere internationale Umweltverbände, darunter der WWF, jetzt vorgestellt haben.

Mit insgesamt 2,5 Milliarden US-Dollar war die Kohlefinanzierung der G 7 im letzten Jahr nur etwa halb so hoch wie im Schnitt der letzten neun Jahre. Auch Deutschland, das in der Vergangenheit der nach Japan zweitgrößte Finanzier war, gab 2015 nur einen geringen Betrag. Doch während andere G-7-Staaten wie Frankreich und die USA fast komplett aus der Kohlefinanzierung ausgestiegen sind, ist diese in Deutschland über Bürgschaften der Euler-Hermes-Gruppe weiterhin möglich. Derzeit werden Anträge im Umfang von 1,3 Milliarden Dollar geprüft.

Mit Abstand größter Kohlefinanzier ist aber weiterhin der G-7-Gipfel-Gastgeber Japan: Von dort kam in den letzten Jahren über die Hälfte der Gelder, mit denen die G 7 den Bau neuer Kohlekraftwerke im Ausland unterstützten. Und auch in Zukunft will Japan nicht darauf verzichten: Laut dem Report werden derzeit Projekte im Umfang von 10 Milliarden Dollar geprüft.

„Empörend“ findet WWF-Klimaexperte Sebastien Godinot die Haltung Deutschlands und Japans. Alle G-7-Staaten, fordert er, müssten die „öffentliche Unterstützung für die Kohle unverzüglich beenden“. mkr

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