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Protest gegen NPD-Auftritte

Neonazis Viele hundert Menschen demonstrieren gegen die drei Kundgebungen der Rechten

Der große Aufblasbär der ­Initiative „Berlin gegen Nazis“ ragt aus der Menge der Gegendemonstration am S-Bahnhof Schöneweide heraus. In seinen Pfoten hält er ein Schild mit der Aufschrift: „Wir sind viele“. Damit hat der Bär eindeutig recht: Denn bei allen drei NPD-Kundgebungen, die am 1. Mai in Berlin stattgefunden haben, waren die GegendemonstrantInnen deutlich in der Überzahl.

Zu den NPD-Auftritten in Hohenschönhausen, Weißensee und Schöneweide sind nach Angaben der Polizei jeweils rund 50 Neonazis erschienen. Demgegenüber standen insgesamt 900 GegendemonstrantInnen. Zur Kundgebung in Schöneweide waren 400, an den anderen beiden Orten jeweils 250 Menschen erschienen.

Entsprechend übersichtlich fallen die Auftritte der Rechten aus. Nach einer Stunde werden bei der NPD-Kundgebung am S-Bahnhof Schöneweide die Deutschlandflaggen wieder eingerollt und das Rednerpult abgebaut. Hinter dem Pult steht ein Schild mit der Aufschrift: „Das Boot ist voll“. In Anbetracht des leeren Platzes, auf dem die wenigen Neonazis zusammenkommen, erscheint diese Parole noch leerer als sonst.

Insgesamt sind 800 Polizisten im Einsatz, um Neonazis und Gegendemonstranten voneinander fernzuhalten. Die rechten Kundgebungen sind wirklich weiträumig abgesperrt, bei den Gegendemonstranten kommt von den gerufenen Nazi-Parolen kaum etwas an.

Von der Gegendemonstration her erklingt laute Musik. Als die Neonazis schließlich ihre Sachen wieder einpacken, halten Hunderte GegendemonstrantInnen den Mittelfinger in die Luft. Sophie Schmalz

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