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Rechtsextremismus in der BundeswehrNazis im Dienst an der Waffe

Die Bundeswehr hat 2015 vier Nazis entlassen, insgesamt gab es 149 rechtsextremistische Vorfälle, der Militärische Abschirmdienst bearbeitet aktuell 230 Verdachtsfälle.

Gute Tarnung ist wichtig bei der Bundeswehr. Zum Glück sind trotzdem ein paar Nazis aufgeflogen. Foto: dpa

Berlin afp | Die Bundeswehr hat im vergangenen Jahr einem Zeitungsbericht zufolge vier vom Militärischen Abschirmdienst (MAD) enttarnte Rechtsextremisten entlassen. Dabei habe es sich um drei Soldaten und einen zivilen Mitarbeiter der Bundeswehr gehandelt, berichtete die Tagszeitung Die Welt unter Berufung auf eine Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Ulla Jelpke (Linke).

Konkret habe es sich um einen NPD-Funktionär gehandelt, einen Wachmann, der ebenfalls NPD-Mitglied sei, einen Zeitsoldaten mit einer rechtsextremistischen Tätowierung und einen Freiwilligen Wehrdienstleistenden, der in einer rechten Kameradschaft aktiv sei. Die Männer seien aus der Armee entlassen beziehungsweise in frühzeitigen Ruhestand versetzt worden.

In 19 Fällen habe die Bundeswehr zudem weitere Soldaten aufgrund von rechten Parolen, volksverhetzenden Äußerungen und Propagandadelikten frühzeitig aus dem Dienst entlassen, schreibt das Blatt. In anderen Fällen hätten Soldaten nach Disziplinarstrafen oder Bußgeldzahlungen aber weiter in der Truppe bleiben können.

Insgesamt bearbeitet der MAD dem Bericht zufolge aktuell 230 rechtsextremistische Verdachtsfälle in der Bundeswehr. Demnach wurden im vergangenen Jahr 149 rechtsextremistische Vorkommnisse bekannt. Im laufenden Jahr 2016 gebe es bereits 22 Hinweise auf mögliche Neonazis, Rassisten und Antisemiten innerhalb der Truppe. Die übrigen Verdachtsfälle stammen laut Die Welt noch aus den Vorjahren, befänden sich aber noch in der Bearbeitung.

Der MAD darf keine Bundeswehr-Bewerber vor ihrer Einstellung auf einen möglichen Extremismus-Hintergrund überprüfen. Das soll dem Blatt zufolge künftig durch eine Gesetzesänderung möglich sein. Mit dem geplanten „Soldateneinstellungsüberprüfungsgesetz“ solle in Zukunft routinemäßig eine Abfrage der Militäranwärter in den Datenbanken von Geheimdiensten und Polizei erfolgen. So sollten bekannte Rechtsextremisten und Islamisten frühzeitig vom Militärdienst ausgeschlossen werden.

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1 Kommentar

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  • Wenn sich alle 149 Verdachtsfälle bestätigen sollten, sind das bei 180.000 Soldaten 0.08%!

    Im Vergleich um Rest der Republik nicht nur ein Spiegel (obwohl mit Masse jüngere nichtlinke Männer und nach allgemeiner Meinung weniger gebildet und aus dem Osten) sondern wirklich ein vorbildliche Truppe!