Reaktion auf Militärmanöver: Nordkorea droht mit Atomschlag
Südkorea und die USA haben ihr jährliches Militärmanöver begonnen. Pjöngjang sieht darin die Vorbereitung einer Invasion und droht mit dem Äußersten.
SEOUL ap | Nordkorea hat am Montag erneut mit einem präventiven Atomschlag gedroht, weil die USA und Südkorea ihr jährliches Militärmanöver gestartet haben. Mit 317.000 Soldaten ist es die größte derartige Übung in der Geschichte. Die Nationale Verteidigungskommission in Pjöngjang warf den beiden Ländern vor, die Würde, Souveränität und Rechte des Nordens zu verletzen.
Machthaber Kim Jong Un hatte bereits in der Vergangenheit mit Atomangriffen gedroht und dies vergangene Woche bekräftigt, nachdem die Vereinten Nationen schärfere Sanktionen gegen ihn verhängt hatten. Da ein Angriff das Ende seiner Herrschaft bedeuten würde, halten Experten im Westen eine solche Eskalation für sehr unwahrscheinlich.
Die jährlichen Frühjahrsmanöver Südkoreas mit dem Bündnispartner USA bezeichnet Pjöngjang als Vorbereitungen für eine Invasion. Diesmal sollen nach südkoreanischen Angaben bis Ende April 300.000 südkoreanische und 17.000 amerikanische Soldaten gemeinsam üben.
Die Verteidigungskommission drohte mit Angriffen auf Südkorea, US-Stützpunkte im Pazifik und auch auf das amerikanische Festland. „Wenn wir die Knöpfe drücken, um die Feinde jetzt auszulöschen, werden alle Grundlagen von Provokationen in einem Moment zu Flammenmeeren und Asche reduziert werden“, hieß es in einer Erklärung.
Einige Experten bezweifeln, dass Pjöngjang solche Angriffe an mehreren Orten überhaupt umsetzen könnte. Klar ist allerdings, dass das nordkoreanische Atomprogramm vorankommt. Im Januar testete das Land mutmaßlich zum vierten Mal eine Nuklearwaffe, im Februar startete es eine Rakete mit großer Reichweite. Dies war auch Anlass der Verschärfung der UN-Sanktionen.
Die beiden Koreas führten mit internationaler Unterstützung von 1950 bis 1953 Krieg gegeneinander und sind immer noch verfeindet. Die damalige Waffenstillstandslinie gilt als weltweit am schärfsten gesicherte Grenze. Sie liegt nur eine Autostunde von der südkoreanischen Hauptstadt Seoul entfernt. Immer wieder kommt es zwischen den beiden Ländern zu Konflikten und manchmal auch zu Blutvergießen, so im 2010, als 50 Südkoreaner getötet wurden.
Leser*innenkommentare
nzuli sana
Alle die hunderttausenden Menschen in Nordkoreas Todeslagern müssen befreit werden! So schnell wie möglich.
A. Müllermilch
genau, man sollte den Nordkoreanern westliche Werte vermitteln, hat ja anderswo auch geklappt...
Im Ernst, das einzig positive an Nordkorea ist, dass es Chinesisches Einflussgebiet ist und dass die chinesische Regierung alter weiser Männer um einiges besonnener regiert, als westliche Politiker.
9076 (Profil gelöscht)
Gast
Richtig!
Aber zuerst müssen die Menschen aus den Foltergefängnissen und Todeszellen der USA befreit werden, sonst wirkt der Westen ziemlich, ziemlich unglaubwürdig.
9076 (Profil gelöscht)
Gast
Ja da muss der Westen- angeführt von Amerika- "intervenieren" ist doch klar.
Schurkenstaat Nordkorea.
"operation korean freedom" muss her, na logo.
Und der Dow Jones US Defence Index legt direkt ein Paar Punkte zu.
571 (Profil gelöscht)
Gast
Nordkorea droht
womit auch immer - und der Süden provoziert diese Drohungen lustvoll mit seinem großen Verbündeten.
Sollte Kim wortlos zugucken?
Was unternimmt die UNO?
DR. ALFRED SCHWEINSTEIN
Genau. Nordkorea rasselt mit dem Säbel, dabei haben die USA doch nur einen kleinen Südseeurlaub gemacht.
Zum Kotzen, diese Propagandascheiße.
4932 (Profil gelöscht)
Gast
Was ich nicht verstehe.
Warum realisieren die Amerikaner nicht, daß ihre Rolle als 'Weltpolizist' eine sehr klägliche war?
Nordkorea ist 8000+ km entfernt von Nordamerika und ist wirklich nicht amerikanisches Land.
Statt sich anzubieten, zwischen Nord- und Südkorea zu vermitteln, muss immer wieder sofort die militärische Keule von Amerika ausgepackt werden.
Jetzt ist das Geschäft in Afghanistan, Irak, Libyen und Syrien erledigt, bei der Ukraine ziehen die Europäer nicht so richtig, das mit den Spratly-Inseln klappt nicht so richtig.
Wie wäre es denn, die Kriegslust Amerikas einmal auf dem eigenen Kontinent auszuleben?
571 (Profil gelöscht)
Gast
"Wie wäre es denn, die Kriegslust Amerikas einmal auf dem eigenen Kontinent auszuleben?"
Gegen wen?
Käme ja nur ein süd- oder mittelamerikanischer Staat in Frage, der auch rohstoffreich genug wäre.
Donald Trump könnte es als Präsident ja mal ausprobieren.
4932 (Profil gelöscht)
Gast
Ich dachte nur, daß die Welt einfach eine Atempause braucht. Die USA könnten meinetwegen in Canada, Alaska, Texas oder Mexico ihre Kriegsfreude ausüben. Dort überall gibt es genügend Bodenschätze. Aber der nahe Osten, Afrika und auch Asien brauchen endlich eine Phase ohne amerikanische Kriege, um sich wieder zu erholen.
Die USA wurden niemals angegriffen und haben in den letzten 70 Jahren mindestens 120 Angriffskriege geführt (Wikipedia).
Ansgar Reb
Was kann man tun?
DR. ALFRED SCHWEINSTEIN
@Ansgar Reb Aus der NATO austreten und neutral werden, wie die Schweiz.
571 (Profil gelöscht)
Gast
@DR. ALFRED SCHWEINSTEIN Hm, CH ist ja schon immer neutral, musste also nirgends austreten - ihr Glück!
571 (Profil gelöscht)
Gast
man?
Am besten warten, bis die Amis irgendwann endlich mit Provozieren aufhören.
DR. ALFRED SCHWEINSTEIN
@571 (Profil gelöscht) ...und Fakten schaffen?
A. Müllermilch
@Ansgar Reb ruhe bewahren
Ninetto
Was tun? Statt oberflächlichen Agentur-Meldungen zu lesen oder (TAZ) diese genauso schlammpig zusammenschüstern, lieber über die Geschichte* und den Hintergrund* dieser monatlichen - nicht jährlichen - westlichen Kriegtreiberei sich erkündigen. Die ist in der Tat für uns alle sehr gefährlich.
*https://gowans.wordpress.com/2016/03/06/why-un-sanctions-against-north-korea-are-wrong/
JoeNight
Nope, alles gut. Das ist seit Jahren schon ein Ritual. SK + US of whatever überbieten sich alle Jahre wieder in dem was Sie auffahren und NK droht mit nuklearer Vergeltung.
Alles wie immer, nur schlimmer. Kein Grund zur Besorgnis. Zum einen wissen SK + US, dass Sie nicht angreifen können, ohne das KJU einfach mal Seoul und noch ein paar andere Städte ausradiert und KJU weiß auch sehr deutlich, dass er in dem Moment, in dem er auf den Knopf drückt tot ist. Da solche Leute allerdings im normalfall eine gesunde Angst vor dem Tod haben, droht hier keinerlei Gefahr, solange niemand total die Nerven verliert.
12239 (Profil gelöscht)
Gast
@JoeNight Seh ich auch so!
HassoMüller
@JoeNight ...oder es zu einem Versehen kommt, so dämlich sich das auch anhören mag ist es wohl das Wahrscheinlichste Szenario, sollte es zu einem Krieg kommen
B.Nutzer
@JoeNight Haben die Soldaten, die man in diesem Krieg befehligen würde, auch eine gesunde Angst vor dem Tod?