Umbau beim WDR: Neue Struktur für Funkhaus Europa

Der Radiosender streicht die täglichen fremdsprachigen Sendungen um die Hälfte zusammen. Es kommt aber ein arabischsprachiges Angebot hinzu.

Der Schriftzug WDR an einem Haus, daneben die Türme des Kölner Doms

Der WDR müsse beim Funkhaus Europa allein in diesem Jahr eine halbe Million Euro einsparen, sagte WDR-Hörfunkdirektorin Valerie Weber. Foto: dpa

KÖLN dpa | Der WDR will den interkulturellen Radiosender Funkhaus Europa umstrukturieren. Unter anderem sollen die täglichen fremdsprachigen Sendungen von 60 auf 30 Minuten gekürzt werden, wie der WDR am Donnerstag mitteilte. Außerdem werden einige Musiksendungen, die bisher am Wochenende laufen, neu aufgestellt und vom 1. Juli an werktags zwischen 18.00 und 20.00 Uhr ausgestrahlt. Hintergrund seien unter anderem Sparmaßnahmen. Der WDR-Programmausschuss habe der Reform zugestimmt, nun müssten die Pläne noch in weiteren Gremien beraten werden.

Der WDR müsse beim Funkhaus Europa allein in diesem Jahr eine halbe Million Euro einsparen, das seien zehn Prozent des Budgets, sagte WDR-Hörfunkdirektorin Valerie Weber dem Kölner Stadt-Anzeiger. In diesem Zusammenhang würden die Zulieferungen der am Funkhaus Europa beteiligten ARD-Anstalten – neben dem WDR auch Radio Bremen und der rbb – neu organisiert, erläuterte ein Sprecher.

Das Angebot in fremden Sprachen werde künftig um eine Sendung auf Arabisch erweitert, die sich vor allem an Flüchtlinge wenden soll. Ab Juli seien dann Sendungen in sechs Sprachen zeitgleich um 18.00 Uhr live im Internet zu hören und anschließend als Podcast abrufbar. Ab 20.00 Uhr werden sie auch im Radioprogramm von Funkhaus Europa gesendet.

Seine Musikausrichtung werde Funkhaus Europa nicht ändern, betonte Weber im Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger. „70 Prozent der Musik sind aus der Richtung Global Pop, Urban, Black und Alternative und sicher nicht chartverdächtig – und das wird auch so bleiben.“

Die Reformpläne sorgen seit Wochen im Internet für Wirbel, weil Hörer und Musiker befürchten, dass der Sender seine musikalische Ausrichtung auf die Weltmusik verlieren könnte.

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