Bundespolizei will Tattoos erlauben: Zugehackte OrdnungshüterInnen

Die Bundespolizei erwägt, künftig auch BewerberInnen mit sichtbaren Tätowierungen einzustellen. Damit ist es offiziell: Tattoos sind Mainstream.

Zwei Polizisten überwachen am 20.11.2015 die Ankunft von Bussen mit Fußballfans vor dem Fußballspiel zwischen Fortuna Düsseldorf und MSV Duisburg (2. Bundesliga) in der ESPRIT Arena in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen).

Dürfen die neuen Kollegen bald schon sichtbare Tattoos haben? Foto: dpa

Wer dringend Nachwuchs braucht, kann bei Details nicht wählerisch sein: Die Bundespolizei überlegt laut Medienberichten, ihre Bestimmungen über Tätowierungen zu lockern. Das meldet der Spiegel und bezieht sich dabei auf interne Informationen.

Bislang durften BewerberInnen keine Tattoos an Stellen tragen, die frei liegen könnten – wie Hals oder Unterarm. Da die Bundespolizei jedoch demnächst 3.000 neue Stellen zu besetzen hat, wird sie da wohl künftig ein Auge zudrücken.

Den Tattoofans beweist das, was sie schon lange befürchten: Farbe unter der Haut ist nicht mehr, was es mal war. Wenn sich bisher jemand ein Motiv an einer Stelle stechen ließ, die schwer zu bedecken ist, prophezeite die entsetzte Verwandtschaft, keine Bank, kein schickes Hotel würde einen damit je einstellen – und schon gar nicht die Polizei. Tat man es dennoch, dann war es ein berauschendes Gefühl: ein Abwenden vom Spießertum, ein für alle Mal. Das Tattoo war ein Vertrag, mit Tinte auf Haut verfasst: stay rebel, stay rude. Das war mal.

Tattoos sind Standard, sogar der faustgroße Schädel am Hals haut kaum noch jemanden aus den Latschen. Womit man dagegen durchaus noch schocken kann: mit der Entscheidung, zur Polizei zu gehen.

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