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Besorgte Bürger nach Paris noch besorgter

Demo Bärgida-Demonstranten nutzen die Attentate von Paris für Stimmungsmache gegen Flüchtlinge

Die Anschläge in Paris sind für die rund 140 Bärgida-Demonstranten, die sich am Montagabend am Hauptbahnhof zu ihrem wöchentlichen Abendspaziergang versammeln, ein Beweis für das, was sie ohnehin schon lange zu wissen glauben: Die Flüchtlinge bringen den Terror nach Europa. „Wie kann man so dumm sein und glauben, dass alle, die hierher kommen, nett sind!“, ereifert sich eine ältere Frau. Und wenige Meter weiter erklärt ein Demonstrant einem japanischen Fernsehteam: „Man muss ein Auge darauf haben, wer sich da so in den Flüchtlingsstrom mischt.“

Die sechs Redner bedienen die fremdenfeindliche Stimmung dann in bekannter Bärgida-Rhetorik – nur eben dieses Mal auf die Taten in Frankreich zurechtgeschnitten: Die „Islamfreunde“ seien die Mittäter von Paris, sagt einer, vom „bluttriefenden Koran“ spricht ein anderer. Die kleine Gruppe vor dem Rednerpult klatscht und hält Pappschilder hoch mit Aufschriften wie „Paris! Mehr Zuwanderung schafft Chaos und fördert IS-Terror“ und „Je suis allemand“ in die Höhe.

Eigentlich hatten die Bärgida-Organisatoren einen Trauerzug zur französischen Botschaft geplant, doch weil das nicht genehmigt wurde, stoppt der Demozug bereits neben der Reichstagswiese. Von dort aus dürfen die Demonstranten nur ohne Fahnen und Plakate weiterlaufen. Vor der Botschaft werden sie schon vom Gegenbündnis „No Bärgida“ erwartet.

Mit einer Menschenkette versuchen die Gegendemonstranten, sie davon abzuhalten, Blumen niederzulegen. Mehrmals stellen sich Polizisten zwischen die beiden Lager. Von „Haut ab“- und „Refugees Welcome“-Rufen begleitet, können sich die meisten Bärgida-Teilnehmer am Ende doch noch einen Weg nach vorne bahnen. Ein gelungener Demoabschluss sieht anders aus. Hannah Wagner

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