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Gleiche Entschädigung für alle

Dieselgate Justizminister Maas will, dass VW-Kunden hier genauso viel Geld bekommen wie in den USA

BERLIN/BRÜSSEL dpa | Die vom Abgas-Skandal betroffenen VW-Kunden müssen aus Sicht von Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) in Deutschland dieselben Hilfen vom Konzern bekommen wie in den USA. „Ich bin optimistisch, dass es kein Gefälle zwischen amerikanischen und deutschen Kunden geben wird“, sagte Maas. EU-Klimakommissar Miguel Arias Cañete drohte Strafen an, sollte der tatsächliche CO2-Ausstoß von Autos aus dem Volkswagen-Konzern über den zulässigen Grenzwerten gelegen haben. In den USA hatten VW-Kunden, deren Dieselfahrzeuge von der Affäre um gefälschte Abgaswerte betroffen sind, Gutscheine im Wert von bis zu 1.000 US-Dollar erhalten. Markenchef Herbert Diess sagte, es werde „für jeden Markt ein individuelles Maßnahmenpaket“ sowie „speziell zugeschnittene Lösungen“ geben.

Die Bundesregierung werde darauf hinwirken, dass VW die bestehenden Ansprüche von Fahrzeuginhabern erfüllt, sagte Maas. „Es wäre ein wichtiges Signal, auch um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen, wenn VW die Rechte auf Gewährleistungen von Verbrauchern nicht allein mit dem Argument ad acta legt, es seien Fristen verstrichen.“

Verbraucherschützer pochen darauf, dass VW alle Kosten übernimmt. Der Chef des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Klaus Müller, rief Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) auf, dies per Weisung ans Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in die Wege zu leiten. Es fehle eine eindeutige Erklärung von VW zum Kostenthema, heißt es in einem Schreiben an Dobrindt. Zugesagt sei bisher nur, die vom KBA angeordnete Nachrüstung von 2,4 Millionen Dieselwagen zu tragen und höhere Zahlungen von Kfz-Steuern zu übernehmen. Völlig im Unklaren gelassen würden die Autobesitzer jedoch über Nebenkosten des Rückrufs wie Verdienstausfall, Mietwagen und geringere Wiederverkaufswerte.

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