Drogenkrieg in Mexiko: Der Kampf um den Markt geht weiter
Trotz Festnahmen von Drogenbossen dauert die Gewalt in Mexiko an. In den Bundesstaaten Michoacán und Guerrero wurden am Wochenende 24 Leichen gefunden.
SAO PAULO epd | Eine neue Gewaltwelle versetzt Mexiko in Angst. In den Staaten Michoacán und Guerrero wurden 24 zum Teil verstümmelte Leichen gefunden, wie die Zeitung La Jornada am Montag berichtete. In der Region im westlichen Zentralmexiko liefern sich paramilitärische Banden, die im Dienste der großen Drogenkartelle agieren, seit Wochen bewaffnete Kämpfe. Nach Meinung von Beobachtern kämpft die Drogenmafia um eine Neuaufteilung des Marktes.
16 Leichen mutmaßlicher Folteropfer wurden am Samstag und Sonntag in Michoacán aufgefunden. Im gleichen Zeitraum wurden im benachbarten Guerrero bei einem Schusswechsel zwischen verfeindeten Banden acht Menschen getötet.
Beide Staaten gehören zu den ärmsten in Mexiko und gelten als Transitgebiete für den Drogenhandel. Verfeindete Clans kämpfen um die Vorherrschaft. In einigen Gemeinden herrschen bürgerkriegsähnliche Zustände. Die Bewohner haben Bürgerwehren gebildet, um sich vor Übergriffen und Schutzgelderpressungen zu schützen.
Der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto versucht seit seinem Amtsantritt im Dezember vergangenen Jahres, mit gezielten Militäreinsätzen gegen das organisierte Verbrechen vorzugehen. Innerhalb weniger Wochen konnte er mit der Festnahme zweier berüchtigter Drogenbossen Erfolge verbuchen. So ging den Streitkräften am Samstag der Chef des mächtigen Golf-Kartells ins Netz, Mario Armando Ramírez Treviño. Wenige Wochen zuvor wurde der berüchtigte Boss des Zeta-Kartells festgenommen, Miguel Ángel Treviño Morales.
Die Festnahmen haben bislang aber nichts an der täglichen Gewalt der Drogenmafia geändert. Die Kartelle morden weiter und drängten vor allem im Norden des Landes den Staat zurück. In den ersten sieben Monaten des Jahres wurden bereits mehr als 7.000 Menschen von der Drogenmafia getötet.
Leser*innenkommentare
Sancho
Gast
Was ist denn das für ein Artikel? Direkt aus dem Ticker? Ganz kritiklos steht da, Nieto versuche gegen das organisierte Verbrechen vorzugehen. Ja? tut er das? Geht er nicht vielmehr gegen manche Drogenkartelle vor, gegen andere aber quasi gar nicht? Was ist dran an den Vorwürfen der Korruption und des Wahlbetrugs gegen ihn und seine Partei?
franz
Gast
Wenn alle Konsumenten von Drogen in Mexiko, USA und Kanada lückenlos
erfasst werden und die Konsumenten mit einem Sortiment
aus medizinischen Drogen vom Staat versorgt werden, dabei nicht stigmatisiert werden, aber keine entscheidungsrelevanten Stellen mehr belegen
und die Preise günstig sind, ist das Problem erledigt.
Alles andere ist nur Show! Das schließt regelmäßige Drogentests
auf Arbeit/Schule/Ausbildungsstätte/Behörde mit ein.
Die Kriminalität macht mit der Scham der Menschen, nackter Existenzangst, Gier, Gruppenzwang und der Ausschaltung des freien Willens die Wucherumsätze.
An all diesen Punkten muss angesetzt werden.