Beratungsmission für die Ukraine: Peer Steinbrück und sein reicher Chef

Der Ex-SPD-Kanzlerkandidat stößt mit dem Projekt zur Modernisierung der Ukraine auf Skepsis. Er sei dabei nur das Feigenblatt eines dubiosen Oligarchen, so die Kritik.

Vor seiner gescheiterten Kanzlerkandidatur hatte er noch gut lachen – und jetzt? Bild: reuters

BERLIN afp | Die geplante Beratungsmission des früheren SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück für die Ukraine stößt dort offenbar auf Skepsis. „Diese Agentur ist von einem dubiosen Oligarchen, Herrn Firtasch, gegründet worden. Und europäische Politiker sind in diesem Projekt nur Feigenblätter“, zitierte das Düsseldorfer Handelsblatt am Montag den ukrainischen Parlamentsabgeordneten Hrihori Nemyria.

Die Oligarchen seien weiterhin die Hauptprofiteure des ukrainischen Systems und europäische Politiker ließen sich missbrauchen, „um dubiose Oligarchen reinzuwsachen“.

„Ich bin dagegen, dass das Modernisierungsprogramm der Ukraine von diesen Menschen geschrieben wird“, sagte auch die Parlamentsabgeordnete Switlana Salischuk mit Blick auf die geplante Beratungsagentur. Sie gehört wie Nemyria dem ukrainischen Regierungslager an. Sie machte die Oligarchen für die verheerende wirtschaftliche Lage in der Ukraine verantwortlich.

Steinbrück soll übereinstimmenden Medienberichten zufolge einem neuen Beraterkreis aus acht europäischen Politikern angehören, der unter anderem von dem in Wien lebenden ukrainischen Oligarchen Dmitro Firtasch finanziert werden soll. Dieser galt als Unterstützer des früheren, prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch, tritt inzwischen aber als Reformer auf.

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