Krieg im Jemen: „Scharfe Antwort“ auf Beschuss

Saudi-Arabien hat die Hochburg der Rebellen bombardiert. Russland will Friedensgespräche mit UN-Vermittlung. Der Iran streitet Waffenlieferungen an die Huthi ab.

Ein regierungstreuer Kämpfer in der Stadt Taiz. Bild: dpa

RIAD afp | Die internationale Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens hat die Hochburg der Huthi-Rebellen im Norden des Jemens bombardiert. Die Angriffe richteten sich gegen zwei Kontrollzentren in Saada, eine Kommunikationsanlage und eine Landminenfabrik, wie die saudiarabische Nachrichtenagentur SPA am Freitag meldete. Auch weitere Stellungen der Rebellen seien bei den Angriffen am Donnerstag zerstört worden. Saudi-Arabien hatte den Huthis mit einer harten Reaktion gedroht, nachdem diese von Jemen aus erstmals über die Grenze hinweg bewohnte Gebiete in Saudi-Arabien mit Mörsern beschossen hatten.

Dies sei „die scharfe Antwort“ auf den Beschuss von Orten in Saudi-Arabien durch die Huthi-Rebellen, sagte der Sprecher der von den Saudi-Arabern geführten Koalition, Ahmed Assiri, am Freitag. Die Rebellen hätten einen Fehler gemacht, saudi-arabische Städte ins Visier zu nehmen.

Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition fliegt seit sechs Wochen Luftangriffe auf die Huthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Militäreinheiten des früheren jemenitischen Präsidenten Ali Abdallah Saleh. Die Intervention soll den weiteren Vormarsch der Huthis stoppen und dem nach Saudi-Arabien geflohenen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi ermöglichen, an die Macht zurückzukehren. Die Angriffe haben große Zerstörungen angerichtet und zu einer humanitären Krise geführt, die Huthi-Rebellen und ihre Verbündeten aber kaum zurückdrängen können.

Die UN-Vetomacht Russland setzt auf Friedensgespräche unter Vermittlung der Vereinten Nationen. Saudiarabien und Katar hätten zugesagt, dass ein von ihnen für Mitte Mai in Riad geplantes internationales Treffen zum Jemen zur Wiederaufnahme der Gespräche unter UN-Vermittlung beitragen werde, sagte der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin am Donnerstag in New York. Er habe die Versicherung erhalten, dass das Treffen am 17. Mai „kein Versuch sein wird, den UN-Weg zu ersetzen“.

„Wir hoffen, dass es sehr schnell ein schnelles Ende aller Feindseligkeiten im Jemen geben wird und eine Wiederaufnahme dieser Gespräche“, fügte Tschurkin vor Journalisten hinzu. Auf Initiative von Jemens im saudiarabischen Exil lebendem Staatschef Abd Rabbo Mansur Hadi sollen am 17. Mai in Riad Friedensgespräche stattfinden. Tschurkin warnte überdies vor der Entsendung ausländischer Bodentruppen in den Jemen. Dies würde zu einer „waghalsigen Eskalation“ des Konflikts führen, warnte der russische UN-Botschafter.

Der Iran wies unterdessen erneut den Vorwurf zurück, die Huthi-Rebellen mit Waffen zu unterstützen. Außenamtssprecherin Marsieh Afcham sagte, die Vorwürfe basierten „auf unbegründeten Analysen“ und seien „nichts anderes als Bemühungen, die Schuld (für den Konflikt) anderen anzulasten“. Saudi-Arabiens Außenminister Adel al-Dschubeir hatte am Donnerstag die „negative“ Rolle Irans im Jemen kritisiert und ihm vorgeworfen, den Huthi-Rebellen finanzielle, logistische und militärische Unterstützung zu geben.

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