: Die Sonnenenergie geht stiften
■ Stiftung will 80 Millionen Mark für Solarenergie auftreiben
Die Verbreitung der Solarenergie in Deutschland soll jetzt durch eine Stiftung unterstützt werden. Die Initiatoren einer Stiftung Solare Industriegesellschaft e.V., die zur Zeit gegründet wird, wollen mit ihrem Projekt nicht nur Geld sammeln und verteilen, sondern auch „Werke einer zukunftsfähigen, positiven Kultur“ fördern.
„Die Politik der Bundesrepublik war bislang nicht imstande, dieser Technik die nötigen Startvoraussetzungen zu schaffen“, sagt der Gründungskoordinator der Stiftung, Johannes Große-Boymann. Diesem „Versagen von Politik und Industrie“ sollen nun „positive Impulse“ entgegengesetzt werden. Stolze 80 Millionen Mark will die Stiftung sammeln – „von jedem Bürger eine Mark“ – und nicht wie andere Stiftungen auf die Bank tragen und von den Zinsen leben. Im Gegenteil soll das gesammelte Geld in Projekte der Solarenergie investiert und dadurch gesichert werden: Von den angestrebten 80 Millionen wollen die Stifter laut Gründungsunterlagen 20 Millionen Mark als Aktienkapital für den Aufbau einer Produktionsstätte für Solaranlagen in Berlin bereitstellen. Weitere 20 Millionen sollen als Stammkapital für eine Firma bereitgestellt werden, die die bereits experimentell erfolgreiche Dünnschichttechnologie für Solaranlagen in die Massenproduktion überführt. Außerdem sollen mit dem Geld Strom- und Wärmeprojekte in Blockheizkraftwerken und die Koordinierung von solarer Forschung und Entwicklung unterstützt werden. Schließlich wollen die Stifter mit vier Millionen Mark einen deutschen Spielfilm produzieren, „um die populäre Kultur der solaren Industriegesellschaft in einer positiv realistischen Utopie darzustellen“.
Bereits im Januar soll das große Geldsammeln beginnen: Die Initiatoren planen mehrere Konzerte mit Klassik- und Rockmusik, um Finanzen aufzubringen. Außerdem wollen sie sich als Betreiber einer vom Bundestag abgelehnten Solaranlage im Reichstag anbieten. Bernhard Pötter
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