: Baggerei schnürt Ems die Luft ab
■ Kommt noch das Sperrwerk, befürchten Umweltschützer Kollaps nach Bau des Emssperrwerkes
Einen sofortigen Stop der Baggerarbeiten in der Ems fordert der Sprecher des BUND Niedersachsen, Robert Exner. Durch die Aufwirbelungen des Emsgrundes würden sich zunehmend Algen zersetzen und der ohnehin atmungsschwachen Ems zusätzlich Sauerstoff entziehen.
Als von der Tide beeinflußtes Gewässer muß die Ems regelmäßig ausgebaggert werden, sonst würde der Fluß verschlicken. Durch jahzehntelanges, aggressives Eindeichen sei der Fluß von Flachwasserzonen abgeschnitten worden, sagt der BUND. Diese Zonen seien wichtig für die Sauerstoffanreicherung des Flusses.
Versuche der Papenburger Meyer-Werft, die Ems künstlich mit Sauerstoff anzureichern sind gescheitert. Über Schläuche waren durch Kompressoren an verschiedenen Stellen der Ems Luft in den Fluß geblasen worden, ohne daß sich die Qualität des Wassers verbessert hätte. Für die Überführung von Luxuslinern von Papenburg in die Nordsee ist die Ems in den letzten Jahren mehrmals vertieft worden.
Jetzt soll bei Gandersum in der Nähe von Emden ein Sperrwerk gebaut werden, daß den Wasserstand der Ems künstlich erhöhen kann, falls die Meyerwerft Schiffe mit einem Tiefgang über neun Metern bauen will.
Um die Ems aufzustauen, müßte das Sperrwerk drei bis vier Tage geschlossen bleiben. Umweltschützer befürchten, daß dann alles Leben in der Ems ersticken könnte. Zwar hat die Papenburger Werft versprochen, nicht im sauerstoffzehrenden, heißen Sommer Schiffe zu überführen. Trotzdem hatte die Werft mit Versuchen begonnen, den Sauerstoffgehalt der Ems künstlich zu erhöhen schuh
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen