: Wenn Mädchen rauben
■ 16jährige in Neuwiedenthal „abgezogen“
„Es ist selten, daß Mädchen sich zusammentun und Raubtaten begehen“, weiß Polizeisprecher Wolfgang Ketels. In Neuwiedenthal ist das geschehen. Die Polizei konnte drei Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren identifizieren, die eine Gleichaltrige brutal „abgezogen“ hatten. Die drei jungen Täterinnen hatten die 16jährige am Montagabend auf einem Gehweg angegriffen und verlangten ihre Schuhe. Zunächst hätten sie ihr ins Gesicht geschlagen. Als sie sich weigerte, ihre Schuhe auszuziehen, hätte eines der Mädchen ihr gedroht, ihre Haare anzubrennen und diese auch mit einem Feuerzeug angekokelt. Schließlich gab sie ihre Schuhe her.
Das Mädchen erstattete Anzeige bei der Polizei. Kurz nach dem Überfall wurden die Täterinnen von Zivilfahndern vorübergehend festgenommen. Eines der Mädchen sei schon einmal bei der Polizei „in Erscheinung getreten“. Damals habe sie jedoch keinen Raub begangen. Im Laufe dieser Woche sollen die drei über ihre Eltern angeschrieben und zur Stellungsnahme aufgefordert werden.
Daß sich in Hamburg Jugendbanden gegenseitig „abzocken“, war im vergangenen Jahr gerade am Beispiel Neuwiedenthal bekannt geworden. Dort hatte ein 17jähriger Selbstmord begangen, um den regelmäßigen Erpressungen und Schikanen zu entgehen.
Elke Spanner
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