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Goebbels am Theater?

■ Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde in Berlin protestiert gegen Fassbinder-Stück

Berlin (dpa) – Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Andreas Nachama, hat gegen die geplante Aufführung des Stückes „Der Müll, die Stadt und der Tod“ von Rainer Werner Fassbinder (1945–1982) im Berliner Maxim Gorki Theater protestiert. In Briefen an Kultursenator Peter Radunski (CDU) und den Intendanten des Theaters, Bernd Wilms, äußerte sich Nachama empört über die für 1999 vorgesehene Inszenierung. Er forderte den Berliner Senat auf, dafür zu sorgen, „daß nur wenige Jahrzehnte nach dem Ende der Nazihetze gegen jüdische Menschen von Berlin nicht wieder falsche Zeichen ausgehen, zumal in einer Zeit, in der die kahlrasierte Dummheit Menschen anderer Herkunft zum Ziel ihrer Haßtiraden und Angriffe macht“. Nachama kündigte an, er werde alle zur Verfügung stehenden Mittel einzusetzen, um zu verhindern, „daß, in welcher Form auch immer, dieses Dokument Goebbelscher Qualität in Berlin die noch immer von den Schatten der Vergangenheit gezeichneten, aber sich stetig entwickelnden Beziehungen zwischen der Jüdischen Gemeinde und der Mehrheitsgesellschaft aufs Unerträgliche belastet“. Das Gorki Theater will sich an eine deutsche Erstaufführung des Stückes wagen. 1985 hatte die geplante Aufführung an Frankfurter Bühnen wegen vermuteter antisemitischer Tendenzen für Wirbel gesorgt. Im Mittelpunkt steht ein jüdischer Makler, der von den anderen Figuren angefeindet wird.

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