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Falsches Bekennerschreiben

■ Schreiben nach Anschlag auf Galinski-Grab soll laut Polizei Tat eines Trittbrettfahrers sein

Das Bekennerschreiben zu dem Anschlag auf die Grabstätte des früheren Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, ist nach Auffassung der Berliner Justiz und Polizei nicht echt. Das vier Tage nach der Tat aufgetauchte Schreiben einer bis dahin unbekannten Gruppe mit dem Namen „Freunde der Schulstraße“ stamme voraussichtlich von einem Trittbrettfahrer, sagte Justizsprecher Matthias Rebentisch gestern auf Anfrage.

Bei dem Anschlag am 19. Dezember war die Grabplatte Galinskis auf dem jüdischen Friedhof in Charlottenburg zerstört worden. Als Sprengsatz hatten die Täter nach ersten Erkenntnissen eine selbst gebaute Bombe genutzt. Die Polizei hat eine Belohnung von 20.000 Mark für Hinweise ausgesetzt. Eine heiße Spur zu den Tätern gibt es nach Angaben von Rebentisch trotz zahlreicher Hinweise noch immer nicht. Eine Durchsuchung bei einem der Polizei bekannten Rechtsextremisten war ebenfalls ohne Ergebnis geblieben.

„Die Namensgebung der Gruppe und das völlige Fehlen tatrelevanter Aussagen ist ein deutlicher Hinweis, daß hier jemand lediglich seinen persönlichen Unmut über eine lokalpolitische Entscheidung zum Ausdruck bringen wollte“, sagte Rebentisch.

Die Verfasser hatten in dem Schreiben an die Justiz und Berliner Medien angegeben, sich mit dem Anschlag gegen die Umbenennung einer Straße nach Galinski zu wenden. Die Verfasser hatten ferner behauptet, nicht rechtsextrem zu sein. Es sei ihnen nur um die Umbenennung von Straßen gegangen. Im Bezirk Wedding war Ende November die Schulstraße in Heinz-Galinski-Straße umbenannt worden. dpa

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