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Proteste bei Jiang Zemins Besuch in London

■ Chinas Staatschef beginnt Europareise. Peking warnt Europäer vor Folgen von Demos

London (AFP/dpa) – Abgeschirmt von scharfen Sicherheitsvorkehrungen trat der chinesische Staatspräsident Jiang Zemin gestern seinen Besuch in Großbritannien an. Zum Auftakt seiner mehrtägigen Europareise wurde er vor dem Buckingham-Palast mit militärischen Ehren von Königin Elizabeth II. und Premierminister Tony Blair empfangen. Aus Furcht vor Protesten hatten die Behörden ein Demonstrationsverbot verhängt. Die Polizei war rund um den Palast im Großeinsatz und durchsuchte Passanten nach Eiern und sonstigen Wurfgeschossen. Dennoch gelang es einzelnen Demonstranten, entlang der Route ein „freies Tibet“ zu fordern und Plakate zu entrollen. Mehrere Demonstranten wurden abgeführt. 50 Anhänger der in China verbotenen Falun-Gong-Sekte versammelten sich vor dem Sitz des Premierministers zu einem Sitzstreik.

Das chinesische Außenministerium warnte die europäischen Staaten davor, Protestkundgebungen zuzulassen. Dies könne die Beziehungen zu diesen Ländern belasten, sagte ein Sprecher.

Jiangs Besuch erfolgt gut zwei Jahre nach der Rückgabe der ehemaligen Kronkolonie Hongkong an die Volksrepublik. Es ist das erste Mal, dass sich ein chinesischer Präsident in Großbritannien aufhält. Anschließend fliegt Jiang nach Frankreich und Portugal.

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