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Fassadenstreit

Akademie der Künste: Schlossnachbau mit historischer Fassade behindert die Erinnerung

Der Wiederaufbau des Stadtschlosses erhitzt weiter die Gemüter. Am Wochenende bekräftigte die Berliner CDU ihren Willen, das Vorhaben zügig in Angriff zu nehmen. Für einen schnellen Wiederaufbau des im Krieg beschädigten und von den DDR- Machthabern gesprengten Gebäudes plädierte auch der FDP- Landesvorsitzende Günter Rexrodt. Dagegen sprach sich die Akademie der Künste gegen die Rekonstruktion der historischen Fassade aus.

Die CDU begrüße jüngste Überlegungen zur Unterbringung von Museen im wieder aufgebauten Stadtschloss oder dem geplanten neuen Gebäude mit historischer Fassade auf dem Schlossplatz, sagte CDU-Sprecher Matthias Wambach am Samstag nach einer Landesvorstandsklausur. Die CDU forderte die Bundesregierung und den Senat auf, auf der Grundlage der jüngsten Vorschläge der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zügig zu Grundsatzentscheidungen und zu einem realistischen Zeitplan für den Wiederaufbau zu kommen.

Hintergrund ist ein Vorschlag des Präsidenten der Stiftung, Klaus-Dieter Lehmann. Er plädierte dafür, die Sammlungen der Kulturen verschiedener Erdteile aus den Museen in Dahlem in die Stadtmitte zu verlegen.

Nach Ansicht der Berliner Akademie der Künste wäre der Nachbau der historischen Fassade des Stadtschlosses ein falscher Umgang mit der Geschichte. „Der Nachbau historischer Fassaden behindert Erinnerung und schafft verzerrte Bilder von Geschichte“, hieß es am Samstag auf der Frühjahrsversammlung der Akademie. DPA

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