piwik no script img

Kinderporno-Sammler gesteht

■ 62-Jähriger bleibt aber trotzdem auf freiem Fuß

Der 62-jährige Neustädter, der in der vergangenen Woche wegen Besitzes von Kinderpornographie vernommen wurde, hat jetzt ein umfassendes Geständnis abgelegt. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilt, gab der Mann durch seinen Anwalt zu, die sichergestellten Nacktaufnahmen von Kindern selber gemacht zu haben. Das Bremer Fotolabor, in dem der Beklagte die Bilder zum Entwickeln abgegeben hatte, machte auf die Tat aufmerksam. Diese Fotos wurden unter Umständen gemacht, die den Tatbestand des sexuellen Missbrauchs von Kindern erfüllen. Im September soll für dieses Vergehen Anklage erhoben werden.

Trotzdem wurde gegen den Neustädter nach wie vor kein Haftbefehl erlassen. „Der Mann hat die Kinder nicht in sein Haus gelockt. Sie sind über lange Zeit von sich aus zu ihm gekommen“, erläutert Jan Frischmuth, leitender Bremer Staatsanwalt. Daher bestünde keine Wiederholungsgefahr, außerdem sei der Mann zum ersten Mal auffällig geworden. „Das soll die Tat jedoch in keiner Weise bagatellisieren“, so Frischmuth.

Das pornographische Material, das in der Wohnung des Beklagten sichergestellt wurde, wird zurzeit noch ausgewertet. Das wird noch einige Zeit dauern. Deshalb hat sich die Staatsanwaltschaft dazu entschlossen, das Verfahren wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern abzutrennen und sofort anzuklagen. glo/taz

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen