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Weyrauch schweigt

Ex-Finanzberater der Hessen-CDU verweigert Aussage in der Schwarzgeldaffäre wegen laufender Verfahren

WIESBADEN dpa ■ Die Vernehmung des Ex-CDU-Finanzberaters Weyrauch und seines früheren Kompagnons Kapp im hessischen Untersuchungsauschuss zur CDU-Finanzaffäre war unergiebig. Weyrauch verweigerte nahezu vollständig die Aussage und ließ auch die Frage offen, ob der jetzige Ministerpräsident Koch frühzeitig von der schwarzen Unionskasse in der Schweiz gewusst habe, in die die Partei Ende 1983 rund 20,8 Millionen Mark transferiert hatte.

Weyrauch berief sich auf sein Aussageverweigerungsrecht, da gegen ihn Ermittlungsverfahren laufen. Koch will erst im Januar von der 1983 angelegten schwarzen Kasse erfahren haben. Kapp, der in der Kanzlei für die CDU-Rechenschaftsberichte zuständig war, sagte, er habe von den schwarzen Auslandskonten der Partei nichts gewusst. Zu Zweifeln an angeblichen Vermächtnissen zu Gunsten der CDU habe er keinen Grund gehabt. Weyrauch und Ex-CDU-Schatzmeister Prinz Wittgenstein haben die „Vermächtnisse“ benutzt, um die Rückflüsse des Schweizer Geldes an die Hessen-CDU zu tarnen.

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