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Unterricht mit Kopftuch

■ Muslimische Lehrerin sieht Bekenntnis-Freiheit gefährdet

Nach dem Berufsverbot in Baden-Württemberg für Kopftuch tragende Lehrerinnen sieht die muslimische Pädagogin Iyman Alzayed die Bekenntnis-Freiheit in Deutschland gefährdet. „Das zerstört für mich das gesamte Verständnis des Neutralitäts-Gebots“, kommentierte die Hannoveranerin Alzayed das Urteil des Verwaltungs-Gerichtshofs Baden-Württemberg gegen Fereshta Ludin in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Die Mannheimer Richter hatten am Dienstag ihr Urteil gegen die Deutsch-Af-ghanin Ludin mit der Neutralitätspflicht des Staates begründet. Sie gehe über die Religionsfreiheit hinaus.

„Für mich ist das gerade eine Verzerrung des Neutralitäts-Gebots“, kritisierte Alzayed. „Der religiöse und weltanschauliche Frieden in Deutschland scheint für mich in Gefahr.“ Die Muslimin hatte im Oktober vor dem Lüneburger Verwaltungsgericht das Recht zugesprochen bekommen, im Unterricht ein Kopftuch zu tragen. Allerdings ist das Urteil nach Angaben Alzayeds noch nicht rechtskräftig, da Kultusministerin Renate Jürgens-Pieper (SPD) Widerspruch eingelegt habe. Zurzeit unterrichtet die Deutsch- und Kunstlehrerin Deutsch als Fremdsprache an der Volkshochschule Hannover.

Die Muslimin untermauert ihre Forderung nach staatlicher Neutralität mit Artikel 33 des Grundgesetzes: „Niemandem darf aus seiner Zugehörigkeit zu einem Bekenntnis oder einer Weltanschauung ein Nachteil erwachsen.“ dpa

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