geläufig Bedürfnisse befriedigt

„Tätigkeiten, die darauf abzielen, Austauschprozesse zu erleichtern und zu fördern, durch die wiederum Bedürfnisse befriedigt und Wünsche erfüllt werden.“ Professor Philip Kotler definert so Marketing. Man könnte aber auch sagen, Marketing erweckt erst Bedürfnisse, die man vorher nicht hatte, um ein Produkt zu verkaufen. Das kann manchmal seltsame Ausformungen haben (man denke nur an das Tamagotchi). Christian Mikunda, der heute einen Vortrag hält mit dem Titel „Marketing spüren – Willkommen am dritten Ort“, setzt sich mit den gestalteten Marketingorten auseinander. Mikunda: „Es gibt in Amerika den Begriff des ‚Third Place‘, des ‚dritten Orts‘. Ein amerikanischer Soziologe hat diesen Begriff geprägt, der sich ursprünglich mit den ‚guten alten Plätzen‘ beschäftigt hat: dem ‚Beisl ums Eck‘, dem Friseur, wo man hingeht, usw. Er hat beklagt, dass es diese guten alten Plätze nicht mehr gibt, um dann zehn Jahre später zu entdecken, dass sie von neuen Plätzen abgelöst wurden. Diese Funktion wurde übernommen von den Shopping Centers und auch von den – inszenierten, mit emotionalem Mehrwert versehenen – Kaufhäusern sowie von den Museen und Galerien.“ Und darüber spricht er und macht damit wiederum Marketing, nämlich für sein neues Buch, das denselben Titel hat wie sein Vortrag. Somit schließt sich hier der Kreis, wenn er Marketing für sein Buch über gestaltete Marketingorte genau an einem dieser Orte macht. Dem „Erlebniskaufhaus“. Der Eintritt immerhin ist frei. LAB

Dussmann Kulturkaufhaus, 19 Uhr