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Motassadeq redet

Al-Qaida-Prozess in Hamburg fortgesetzt. Todespiloten wollten angeblich in Tschetschenien kämpfen

HAMBURG dpa/afp ■ Im Hamburger Al-Qaida-Prozess hat der Angeklagte Motassadeq gestern ausgesagt, einige der Flugzeugattentäter vom 11. September wollten in Tschetschenien an der Seite islamistischer Rebellen gegen die russische Armee kämpfen. Auf die Frage nach dem Motiv für diese Pläne im Herbst 1999 sagte der 28-jährige Marokkaner: „Wegen der Massaker, die die Russen dort begangen haben. Sie wissen ja, was man da macht: Sich verteidigen.“ Motassadeq berichtete auch vom Besuch besorgter Verwandter des späteren Todespiloten Marwan Alshehhi in Hamburg, die Einblick in dessen Konto verlangt hätten.

Der Angeklagte schilderte am dritten Vernehmungstag, er habe im Herbst 1999 von den Reiseplänen der späteren Todespiloten Atta, Alshehhi und Ziad Jarrah sowie des mutmaßlichen Helfers Binalshibh erfahren.

Die Verteidigung erhob unterdessen schwere Vorwürfe gegen die Bundesanwaltschaft. Sie hätte ihm Aktenordner mit der Aussage des Zeugen Shadi Abdullah erst nachträglich übersandt, zum Teil sogar erst nach Prozessbeginn, so Rechtsanwalt Leistritz.

Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass Atta, Alshehhi, Jarrah und Binalshibh im November 1999 in ein Al-Qaida-Lager nach Afghanistan reisten, um logistische Einzelheiten der Anschläge abzustimmen. Sie wirft Motassadeq Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung und Beihilfe zum Mord an mehr als 3.000 Menschen vor. Motassadeq hatte zwar einen Aufenthalt in einem Al-Qaida-Lager eingeräumt, die Terrorismusvorwürfe aber bestritten.

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